(rtr) Genau drei Jahre nach dem verheerenden Hurrikan „Katrina“ nimmt wieder ein schwerer Wirbelsturm Kurs auf New Orleans. Die Stadt am Golf von Mexiko bereitet sich auf „Gustav“ vor. Der tropische Wirbelsturm, der bereits Haiti und die Dominikanische Republik mit heftigen Regenfällen überzog und dort 23 Menschen das Leben kostete, dürfte über dem warmen Wasser des Golfs wieder an Energie gewinnen und könnte sich zu einem schweren Hurrikan auswachsen. Die Experten des Nationalen Hurrikanzentrums (NHC) in Miami rechneten am Donnerstag damit, dass „Gustav“ am Montag im Gebiet von New Orleans die Küste erreichen wird. Am 29. August 2005 schlug „Katrina“ dort mit zerstörerischer Gewalt zu. Kilometerweit drückte der Sturm die Wassermassen ins Land, zerstörte Häuser und Brücken. Bei New Orleans brachen mehrere Deiche. Die Stadt am Mündungsdelta des Mississippi, die wie eine Suppenschüssel zum großen Teil unter dem Meeresspiegel liegt, wurde zu 80 Prozent überflutet. 1500 Menschen kamen ums Leben, Zehntausende mussten die Stadt verlassen. Die Schäden wurden auf 80 Milliarden Dollar geschätzt. Erholt hat sich die Metropole bis heute nicht.
Heute ist sie besser als damals auf eine Katastrophe vorbereitet. Der Gouverneur des Bundesstaates Louisiana, Bobby Jindal, rief bereits den Notstand aus. Damit kann die Nationalgarde alarmiert werden. Die Einwohner der Stadt werden auf eine Evakuierung vorbereitet, die am heutigen Freitag beginnen könnte. Wenn „Gustav“ wie erwartet über den Golf von Mexiko zieht, sind dort auch die zahlreichen Ölplattformen betroffen. Dies führte bereits zu einem Anstiegs des Ölpreises auf dem Weltmarkt. Ölkonzerne in Louisiana und Texas begannen mit Vorbereitungen zum Schutz vor dem Sturm.