Karl-Heinz Grasser war ein Politstar in Österreich – eine Art alpenländischer Karl-Theodor zu Guttenberg. Der Liebling der Boulevardpresse. Einer, der Macht und Glamour zusammenbrachte, der hoch gehandelt wurde und umso tiefer stürzte. Grasser gehörte zum Gefolge von Jörg Haider. Der Kärntner Rechtspopulist sammelte in den 90er Jahren smarte, selbstbewusste Jungpolitiker um sich. „Buberlpartie“ nannten die Österreicher diese Seilschaft – halb spöttisch, halb beeindruckt. Viele der dynamischen Herren von damals haben später Karriere gemacht – früher oder später kamen aber fast alle mit dem Gesetz in Konflikt. Auch Karl-Heinz Grasser. Jetzt steht er in einem der größten Korruptionsprozesse der österreichischen Geschichte vor Gericht.
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