Bauchschmerzen am Vorabend, Scham im Unterricht und Frust über die Ergebnisse. Ganz ehrlich: Das kenne ich auch. Es war aber das Unwohlsein vor der Vokabelabfrage in Latein, das „Sich-Schämen“ beim Vorsingen im Musikunterricht und die Verzweiflung, wenn die Physik-Note wieder nicht so war, wie gehofft. Stellen musste ich mich diesen Aufgaben dennoch. Zugegeben: An einer Mathe-Olympiade musste ich nie teilnehmen. Aber die Bundesjugendspiele sind damit nicht zu vergleichen. In einer Zeit, in der Studien ständig zeigen, dass Kinder zu dick sind und dass sie mehr Zeit vor dem Computer als auf dem Bolzplatz zubringen, wäre die Abschaffung der Spiele ein falsches Signal. Heutzutage gilt es, den Nachwuchs wieder an den Sport heranzuführen, zu dem der Wettkampfgedanke gehört. Und der ist alles andere als schädlich: Sportlicher Wettkampf fördert Teamfähigkeit und Durchsetzungsvermögen auch in anderen Lebensbereichen.
Die Abschaffung der Bundesjugendspiele würde den Kindern eine fatale Botschaft vermitteln: Jeder Herausforderung, die zu groß scheint, und jeder Aufgabe, die angsteinflößend wirkt, muss man sich nicht stellen – die schaffen wir einfach ab und leben weiter in der Komfortzone. Das bringt im Leben nicht weiter.