(dpa) Noch nie sind in Deutschland so viele Organe gespendet worden wie im vergangenen Jahr. Die Organspende habe 2007 in Deutschland „einen neuen Höchststand erreicht“, berichtete die Deutsche Stiftung Organtransplantation (DSO) am Donnerstag in Frankfurt am Main. Den vorläufigen DSO-Zahlen zufolge spendeten 1313 Menschen nach ihrem Tod 4139 Organe – das waren fünf Prozent mehr Spenderorgane als im Vorjahr (3925). „Im Vergleich der letzten vier Jahre ist die Zahl der Organspender in Deutschland um über 21 Prozent gestiegen.“ Dennoch sterben nach wie vor täglich durchschnittlich drei Patienten auf der Warteliste.
Der Bundesdurchschnitt der Organspender habe 2007 erstmals bei einer Quote von 16 Spendern pro einer Million Einwohner gelegen, berichtete Günter Kirste, medizinischer Vorstand der DSO. Die meisten Organspender haben nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa Bremen (31,7) und Hamburg (21,6), gefolgt von den ostdeutschen Ländern. Auf den letzten Plätzen liegen Schleswig-Holstein (10,9) und Nordrhein-Westfalen (13,3). In Bayern lag die Zahl bei 17,9 Spenden. Absolut gesehen gab es in Nordrhein-Westfalen die meisten Organspender (239), Saarland und Bremen hatten mit rund 20 die wenigsten. Die DSO hält eine Auflistung nach Bundesländern allerdings für wenig aussagekräftig und vergleicht nur Regionen. Dabei liegt der Nordosten Deutschlands mit 19,7 Spendern pro einer Million Einwohner an der Spitze.
Weil die Organe über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant vergeben werden, weicht die Zahl der gespendeten Organe von der Zahl der transplantierten Organe ab. Bundesweit wurden im vergangenen Jahr 4250 Transplantationen durchgeführt (2006: 4031).
Thomas Beck, kaufmännischer Vorstand der DSO, machte „die intensive Zusammenarbeit mit den Krankenhäusern und unseren Partnern aus der Politik und dem Gesundheitswesen“ für den Anstieg verantwortlich. Viele Politiker in Bund und Ländern hätten das Thema „vorbildlich“ unterstützt. Dennoch dürfe man nicht vergessen, dass weiterhin in Deutschland rund 12 000 schwer kranke Menschen auf eine lebensrettende Transplantation warten.