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STUTTGART: Richtungskampf in der Burschenschaft

STUTTGART

Richtungskampf in der Burschenschaft

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    Studentenverbindung: Besucher des Treffens der Deutschen Burschenschaften vor der Sängerhalle in Stuttgart.
    Studentenverbindung: Besucher des Treffens der Deutschen Burschenschaften vor der Sängerhalle in Stuttgart. Foto: Foto: dpa

    Nach monatelangem Richtungsstreit in der Deutschen Burschenschaft (DB) hat auch ein außerordentlicher Burschentag am Wochenende keine Einigung erzielt. Der Konflikt zwischen erzkonservativen und liberaleren Studentenverbindungen geht damit weiter. In der liberalen Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ) war von einer weiter bevorstehenden Spaltung des Dachverbands von rund 100 Burschenschaften mit geschätzt 10 000 Mitgliedern die Rede. Michael Schmidt von der Initiative Burschenschaftliche Zukunft (IBZ) rechnete damit, dass bei den nächsten Mitgliederversammlungen bis zu zwanzig gemäßigte national-liberale Burschenschaften ihren Austritt aus der Deutschen Burschenschaft erklären werden. Schmidt schloss nicht aus, dass er selbst einen neuen Dachverband gründen könnte.

    Einige offene Fragen sollen nach den Worten des Sprechers der Deutschen Burschenschaft, Walter Tributsch, beim nächsten Burschentag im kommenden Jahr gelöst werden. Dazu gehört eine Entscheidung über die Deutschstämmigkeit – den sogenannten „Arier-Nachweis“ – als Aufnahmekriterium in eine Burschenschaft. Eine Kommission der Burschenschaften werde sich bis dahin damit beschäftigen. Vorerst gelte die Regelung von 1971 weiter, wonach in eine Burschenschaft „männliche Studierende an Hochschulen, die Deutsche sind“ aufgenommen werden könnten. Deutsche Staatsbürger mit Migrationshintergrund gehören demnach nicht dazu.

    Auf dem Stuttgarter Burschentag wurde die Teutonia Wien zur Vorsitzenden Burschenschaft gewählt. Sie gehört laut „Süddeutsche.de“ zum Zusammenschluss Burschenschaftliche Gemeinschaft, die auch Bünde zu seinen Mitgliedern zählt, die zeitweise vom Verfassungsschutz beobachtet wurden. Auf dem Treffen setzte sich der liberalere Flügel des Dachverbands mit der Forderung durch, den wegen Äußerungen zur NS-Vergangenheit umstrittenen Chefredakteur der Verbandszeitung abzuwählen. Norbert Weidner hatte für Streit gesorgt, da er den NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer als Landesverräter und dessen Hinrichtung als „juristisch gerechtfertigt“ bezeichnet hatte. Dafür muss er sich inzwischen vor Gericht verantworten.

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