Bayerns Städte lehnen eine Obergrenze bei der Aufnahme von Flüchtlingen ab. Dennoch halten die Kommunen eine Reduzierung der Migrantenzahl für notwendig, wie der Vorsitzende des Bayerischen Städtetags und Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly (SPD) am Montag in München sagte: „Wenn wir es managen wollen, müssen es nächstes Jahr weniger werden als heuer.“
Am wichtigsten seien zur Integration der Flüchtlinge Sprachkurse, Plätze in Kindertagesstätten und Schulen, berufliche Qualifizierung, Arbeitsplätze und Wohnraum. „Das gibt es aber nicht zum Nulltarif“, sagte Maly. Er habe allerdings keinen Anlass, am Versprechen der Staatsregierung auf volle Kostenerstattung bei der Erstunterbringung von Migranten zu zweifeln. Dennoch achteten die Städte genau darauf, wie belastbar dieses Versprechen ist. Städtetags-Geschäftsführer Bernd Buckenhofer verwies darauf, dass der Freistaat für die Betreuung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in diesem Jahr 8,5 Millionen Euro angesetzt habe. Tatsächlich fielen aber 25 Millionen Euro an. Zudem hätten die 25 kreisfreien Städte in Bayern 850 neue Stellen für die Bewältigung der Flüchtlingskrise geschaffen, die mit 60 Millionen Euro zu Buche schlagen.
Nach wie vor vermisst Maly belastbare Zahlen über die berufliche Qualifikation der Flüchtlinge. Er wandte sich zudem gegen ein Sonderwohnungsprogramm nur für Flüchtlinge. Vielmehr müsse der Wohnungspakt Bayern mit 28 000 neuen staatlich finanzierten oder geförderten Mietwohnungen bis 2019 allen Bedürftigen offenstehen.