(dpa) Der Fernseh-Journalist Steffen Seibert wird neuer Sprecher der Bundesregierung. Der Moderator des ZDF-„heute-journals“ werde am 11. August die Nachfolge von Regierungssprecher Ulrich Wilhelm antreten, teilte die Bundesregierung mit. Sie präsentiert damit zum Start der Sommerpause ein neues Gesicht, das die schwächelnde Koalition aus dem Tief holen soll.
Der 50-Jährige, der künftig die arg kritisierte schwarz-gelbe Politik erklären soll, sagte zu der Entscheidung: „Für einen leidenschaftlichen Journalisten ist das eine ganz unerwartete, faszinierende neue Aufgabe.“ Der Anchorman des „heute-journals“ betonte: „Ich nehme diese Aufgabe gerne an, weil ich überzeugt bin, dass die Bundesregierung unter Führung von Bundeskanzlerin Angela Merkel die richtigen Schwerpunkte setzt, um unserem Land in diesen schwierigen Jahren eine gute Zukunft zu sichern.“ Er wolle mit aller Kraft helfen, diese Politik den Bürgern zu vermitteln.
Auf die Zusammenarbeit mit der CDU-Kanzlerin und ihrem schwarz-gelben Kabinett freue er sich sehr. Auch Merkel freue sich auf die Zusammenarbeit, hieß es ergänzend.
Seibert war von 1992 bis 1995 ZDF-Korrespondent in Washington. Seit 2003 war er Redakteur und Moderator der „heute“-Nachrichten, seit 2007 auch Moderator des ZDF-„heute-journals“. Das ZDF betonte, Seibert habe eine „persönliche Entscheidung“ getroffen. „Wir bedauern, dass Steffen Seibert seine Perspektive nicht im Journalismus gesehen hat“, sagte ZDF-Chefredakteur Peter Frey. „Er nimmt die bundesweite Bekanntheit, die er auf dem Schirm als Moderator von heute und „heute-journal“ erworben hat, und die damit verbundene Kompetenz und Glaubwürdigkeit mit in seine neue Aufgabe.“
Der bisherige Regierungssprecher Ulrich Wilhelm wird neuer Intendant des Bayerischen Rundfunks (BR). Er gibt sein Amt in Berlin Ende Juli auf. Wilhelm tritt beim BR zum 1. Februar 2011 die Nachfolge von Intendant Thomas Gruber an.