(afp) Im US-Bundesstaat Texas ist am Mittwoch der 400. Gefangene binnen 30 Jahren hingerichtet worden. Johnny Conner habe eine Giftspritze bekommen, teilten die Gefängnisbehörden in Huntsville mit. Der 32-Jährige war wegen der Ermordung einer Frau zum Tode verurteilt worden. Er hatte nach Ansicht der Richter 1998 die Besitzerin einer Tankstelle bei einem Raubüberfall getötet.
„Was mir geschieht, ist unrecht“, sagte Conner vor den Augenzeugen der Hinrichtung. Am Ende betete der Afro-Amerikaner. „Zu Allah gehöre ich, zu Allah kehre ich zurück. Ich liebe Euch“, waren seine letzten Worte. Der 32-Jährige soll im Mai 1998 im Norden von Houston mit einer Waffe einen Tankstellen-Shop überfallen, das Geld aus der Kasse verlangt und auf einen Kunden geschossen haben haben. Nach Aussagen des Zeugen tötete der Angreifen schließlich die Besitzerin.
Er wurde zum Tode verurteilt, aber 2005 hob ein Bundesrichter das Urteil wieder auf. Er begründete seine Entscheidung damit, dass die Verteidigung von Connor sich nicht richtig für ihren Mandanten eingesetzt habe. Sie hatte nicht einen einzigen Zeugen zugunsten von Connor aufgerufen. Im Januar dieses Jahres verwarf ein Berufungsgericht die Entscheidung des Bundesrichters und setzte die Todesstrafe wieder in Kraft.
Seit Wiedereinführung der Todesstrafe 1976 fand ein Drittel aller Hinrichtungen in den USA in Texas, der Heimat von US-Präsident George W. Bush, statt. Seit Jahresbeginn erhöhte sich dieser Anteil auf fast zwei Drittel. Die Europäische Union hatte im Vorfeld gegen die Hinrichtung protestiert. Sie appellierte an den Gouverneur von Texas, Rick Perry, alles dafür zu tun, dass Hinrichtungen aufgeschoben würden. Außerdem solle er ein Moratorium für Todesurteile erwägen. Dies wurde von Perry schroff zurückgewiesen. Die EU solle sich nicht in die Angelegenheiten des Bundesstaates einmischen, forderte sein Sprecher Robert Black. Die Texaner „schaffen es auch sehr gut allein, Texas zu regieren“. Die Texaner hätten entschieden, dass die Todesstrafe „eine gerechte und angemessene Strafe für die schrecklichsten Verbrechen“ sei.