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ERFURT: Thüringer CDU hält an Althaus fest

ERFURT

Thüringer CDU hält an Althaus fest

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    Partei und Kabinett üben sich weiterhin in Loyalität zu ihrem Spitzenmann, der am Neujahrstag einen Skiunfall verursachte, bei dem eine 41 Jahre alte Frau starb. Beobachter sehen dagegen nur noch einen schmalen Pfad für die Rückkehr von Althaus ins Regierungsgeschäft. „Wenn er die Risiken abwägt, müsste er eigentlich das Handtuch werfen“, sagt der Mainzer Parteienforscher Jürgen Falter.

    In Thüringen beginnt in den kommenden Wochen der Wahlkampf: Am 7. Juni stehen Europa- und Kommunalwahl an, im August und September folgen Landtags- und Bundestagswahl. Die CDU will Althaus auf ihrem Parteitag am 14. März in Waltershausen bei Eisenach offiziell zu ihrem Spitzenkandidaten wählen. Bereits im vergangenen November erhielt er als Parteivorsitzender das Traumergebnis von 100 Prozent.

    Niemand geht davon aus, dass er für die jetzt anstehende Abstimmung die Klinik am Bodensee verlässt. Fraktionschef Mike Mohring rechnet mit einer schriftlichen Erklärung, ergänzt um einige persönliche Worte an die Delegierten. Er wiederholt gebetsmühlenartig die Position der CDU, dass sie uneingeschränkt an Althaus festhält.

    Auch an der Parteibasis ist noch keine Unruhe zu spüren. Die Mehrheit verknüpft die besten Chancen für einen Wahlsieg am 30. August weiterhin mit dem Zugpferd Althaus, auch wenn er angeschlagen ist. „Von einem der wenigen CDU-Ministerpräsidenten mit eigener Mehrheit trennt man sich nicht gerne“, erklärt der Chemnitzer Politikwissenschaftler Gerd Strohmeier die Ruhe, die auch in der Bundes-CDU in dieser Frage herrscht.

    Die CDU ist für Falter in dem Dilemma, dass nur Althaus selbst seinen Rücktritt erklären kann. Gleichzeitig offenbart für ihn das Beharren auf Althaus, dass die Partei weitgehend eine Ein-Mann-Show bietet: „Hinter Althaus klafft eine große Lücke.“

    Der Gesundheitszustand von Althaus gibt weiter die größten Rätsel auf. Ein Journalist, der den Ministerpräsidenten am Sonntag bei einem Spaziergang mit Frau und Leibwächtern in Konstanz beobachtete, beschreibt ihn „als deutlich fitter, als es die bislang veröffentlichten Fotos vermittelt haben“. Die Ärzte von Althaus bleiben in dieser Frage vage. Sie sehen erfreuliche Fortschritte und halten eine Rückkehr in die Politik grundsätzlich für möglich. Allerdings merken sie vorsichtig an, dass er im Wahlkampf vielleicht nicht voll einsatzfähig sein könnte. Das aber hat die Partei als Voraussetzung für seine Rückkehr vorgegeben.

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