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KATHMANDU: Trauerwoche am Mount Everest

KATHMANDU

Trauerwoche am Mount Everest

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    In die Trauer der Sherpa-Gemeinde mischt sich nach dem bisher schwersten Unglück am Mount Everest mit 16 von einer Lawine mitgerissenen Bergführern immer mehr Zorn. Die Bergführer erklärten 2014 zum „Schwarzen Mount-Everest-Jahr“ und forderten von der Regierung bessere Bedingungen für ihre Arbeit: eine Rente für Sherpas im Ruhestand, kostenlose Bildung für die Kinder verunglückter Bergführer und eine Erhöhung der Versicherungssumme. Die nepalesische Regierung hatte den Familien der Opfer 40 000 Rupien (rund 295 Euro) Entschädigung angeboten. Angehörige wiesen dies als lächerlich zurück: Sherpas verdienen Medienberichten zufolge deutlich über 2000 Euro pro Saison. Bergsteiger, die den Mount Everest erklimmen wollen, zahlen derzeit eine Gebühr von 25 000 Dollar (18 000 Euro) und eine Rücklage von 4000 Dollar für die Mitnahme von Müll vom Gipfel ins Basislager.

    13 Leichen wurden geborgen

    Eine Lawine hatte am Freitag auf 5800 Metern Höhe Bergführer und Träger von fünf großen Expeditionen mitgerissen. Es habe keine Möglichkeit gegeben, wegzurennen, schilderte ein Überlebender örtlichen Medien. „Wir haben uns zusammengedrängt, aneinander festgehalten. Aber binnen sehr kurzer Zeit waren wir alle begraben.“ 13 Leichen wurden geborgen, drei Männer galten am Montag noch als vermisst. Hoffnung auf Überlebende gab es nicht. Sieben Sherpas waren in den Stunden nach dem Lawinenabgang lebend aus den Eis- und Schneemassen geholt worden.

    Am Berg ist eine Trauerwoche angesetzt, in der es keine Expeditionen geben soll. Für die Zeit danach drohen die Sherpas mit Streik, sollte die Regierung nicht einigen ihrer Forderungen nachkommen. Nepal machte im vergangenen Jahr 3,9 Millionen Dollar Gewinn mit den Gebühren der Bergtouristen.

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