Es war bereits nach drei Uhr an diesem Morgen des Jahres 2012, als wir uns zufällig in jener kleinen Raucherecke trafen, in die auch ein Regierungschef ab und zu mal flüchtet. Drinnen tagte der EU-Gipfel bereits seit 17 Stunden. „Wir schaffen es“, sagte er, während ich ihm Feuer gab. „Ja, aber wird Ihre Lösung auch halten – wenn Italien noch dazukommt und wenn Spanien kippt. Dann reißt der Rettungsschirm.“ Ein kurzes Lächeln, ein Zug an der Zigarette. „Die werden nicht fallen, glauben Sie mir. Die brauchen Hilfe, aber kein Geld. Lassen Sie uns in zwei Jahren noch einmal drüber reden.“ Fast genau 24 Monate später sehen wir uns wieder. Lächelnd kommt der Ministerpräsident auf mich zu, bittet wieder um Feuer und sagt: „Und? Habe ich Recht gehabt?“
BRÜSSEL/STRASSBURG