Keiner bemerkt den bärtigen jungen Mann, der in Rolli und dunklem Anzug die Polizeidirektion am Augsburger Prinzregentenplatz betritt. Unter dem Arm trägt er eine Aktentasche. Er nimmt die Treppen in den dritten Stock, wo er zwei Pappschachteln auf Aktenschränke legt. Dann verlässt er das Gebäude. Wenige Minuten später erschüttern zwei Detonationen das Haus, ihre Wucht durchschlägt die Betondecke zur vierten Etage. Es ist ein Freitag im Mai 1972. Der Terror der Rote Armee Fraktion (RAF) hat Augsburg erreicht.
NÜRNBERG/AUGSBURG