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HERZOGENAURACH: Die Fusion mit Conti ist noch offen

HERZOGENAURACH

Die Fusion mit Conti ist noch offen

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    Wollen sich bei der Fusion mit Conti nicht unter Zeitdruck setzen: Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg, beide Gesellschafter des Konzerns Schaeffler KG und Anteilseigner der Continental AG.
    Wollen sich bei der Fusion mit Conti nicht unter Zeitdruck setzen: Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg, beide Gesellschafter des Konzerns Schaeffler KG und Anteilseigner der Continental AG. Foto: Foto: ddp

    Es war ein bühnenreifer Wirtschaftskrimi um die Übernahme des Autozulieferers Continental durch den dreimal kleineren Konkurrenten Schaeffler. Seit einem Jahr herrscht nach außen hin zwar Frieden – das Ende des Dramas aber ist noch offen. Ob es tatsächlich zu einer Fusion kommen wird, steht in den Sternen.

    Immerhin läuft das Geschäft jetzt wieder. Es war durch die schwere Branchenkrise 2009 massiv eingebrochen. Am kommenden Mittwoch will Schaeffler zum ersten Mal in der Unternehmensgeschichte Bilanzzahlen veröffentlichen.

    Die neue Transparenz ist durch die hohe Verschuldung begründet. Die Übernahme und der Einbruch der Märkte in der Wirtschaftskrise hatten Schaeffler an den Rand des Ruins gebracht. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von zwölf Milliarden Euro. Das ist ein Riesenhindernis für die angestrebte Fusion mit der Conti AG mit Sitz in Hannover, die selbst noch fast acht Milliarden Schulden hat.

    Das Familienunternehmen Schaeffler hat sich daher in eine Kapitalgesellschaft umgewandelt. Dies sei „ein sehr bedeutsamer Schritt in Richtung Kapitalmarkt“, erläuterte Gesellschafterin Maria-Elisabeth Schaeffler. Die Gruppe schaffe sich strategischen Spielraum. Die Umwandlung war Teil einer Vereinbarung mit fünf Gläubigerbanken über ein Finanzierungskonzept vom August 2009.

    Bis Ende 2011 soll die immer wieder verschobene Fusion unter Dach und Fach sein, hatte die Schaeffler-Führung sich vorgenommen. Man sehe sich aber nicht unter Zeitdruck, hieß es zuletzt im Umfeld des Unternehmens. Viele Wege seien vorstellbar. Analyst Christian Ludwig vom Bankhaus Lampe meint: „Schaefflers werden bestimmt nicht mit offenen Armen empfangen. Bei Conti hat keiner vergessen, was 2008 gelaufen ist, und das wird auch so schnell nicht vergessen.“ Und er fügt hinzu: „Es wird sicherlich keine Hochzeit im Himmel.“

    Der letzte Höhepunkt in der Übernahmeschlacht ist gut ein Jahr her. Mitte August hatte der ehemalige Schaeffler-Manager Elmar Degenhart den Chefsessel bei Conti übernommen. Hinzu kam Zank um den Familienvertrauten Rolf Koerfer, der den Conti-Aufsichtsratsvorsitz im Oktober 2009 zwar an Linde-Chef Wolfgang Reitzle abgeben musste, aber noch immer in dem Gremium sitzt. Inzwischen haben sich die Wogen geglättet. Reitzle und auch Degenhart haben dabei viel zur Befriedung beigetragen. „Reitzle spielt eine ausgesprochen positive Rolle, weil er eine wirkliche Führungspersönlichkeit ist“, sagt der stellvertretende Aufsichtsratschef Werner Bischoff von der Gewerkschaft IG BCE.

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