Die Parkplätze sind ein wenig knapp im neuen Verwaltungsgebäude von E.ON Bayern in Regensburg. Doch vielleicht ist das aus Ausdruck einer neuen Zeit, denn immer mehr Mitarbeiter kommen nicht mit dem Auto zur Arbeit, fahren Rad oder Pedelec, nutzen Busse oder Bahnen.
Elf Jahre ist es nun schon her, seit aus fünf bayerischen Energieversorgern – darunter die Überlandwerk Unterfranken AG – E.ON Bayern entstanden ist, noch heute der größte Regionalversorger Deutschlands. Nach verschiedenen organisatorischen Veränderungen sind heute Planung, Bau und Betrieb von Strom- und Erdgasnetzen das Kerngeschäft. Vor wenigen Tagen berichtete nun Vorstandschef Thomas Barth über den Stand der Energiewende in seinem Unternehmen, und nannte vor der Presse erstaunliche Zahlen.
„In unserem Netz haben die erneuerbaren Energien heute schon einen Anteil von nahezu 40 Prozent“, erklärte Barth. Damit lägen die regenerativen Energien im E.ON-Bayern-Netz bereits über der Zielmarke von 35 Prozent, die die Bundesregierung für das Jahr 2020 gesetzt hat. Ausschlaggebend für diese Entwicklung sei der gigantische Photovoltaik-Boom. „Wir haben bis heute über 200 000 Photovoltaik-Anlagen in unser Netz integriert“, so Barth, „und deren Leistung von rund 4300 Megawatt liegt deutlich über der in den ganzen USA installierten Photovoltaik-Leistung.“ 4300 Megawatt, das sind vier Atomkraftwerke.
Eine Entwicklung, so Barth, die mit großen Herausforderungen verbunden sei. „Allein für Bearbeitung und Abrechnung der EEG-Anlagen fallen bei uns Verwaltungskosten in Höhe von jährlich über 50 Millionen Euro an“. EEG, das ist das Erneuerbare Energien Gesetz. Es regelt die bevorzugte Einspeisung regenerativer Energien ins Stromnetz.
Das Nieder- und Mittelspannungs-Stromnetz von E.ON Bayern hat eine Länge von 178 000 Kilometer und erstreckt sich über zwei Drittel der Fläche Bayerns. „Allein in diesem Jahr stecken wir 260 Millionen Euro in unser Netz“, berichtete Barth. Rund 90 Millionen entfielen auf die Netzeinbindung von EEG-Anlagen. 170 Millionen investiere man in die Instandhaltung und Erneuerung der Netzanlagen. „Das regionale Verteilnetz ist Dreh- und Angelpunkt für eine erfolgreiche Energiewende. Deshalb arbeiten wir mit Hochdruck am Netz der Zukunft“.