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BERLIN: Enteignung bei HRE nicht nötig

BERLIN

Enteignung bei HRE nicht nötig

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    Nach Informationen vom Mittwoch hat sich der Bund mit seinem Übernahmeangebot inzwischen einen Anteil von rund 45 Prozent an dem Immobilienfinanzierer gesichert. Damit ist er seinem Ziel einer vollständigen Übernahme der HRE nochmals ein deutliches Stück näher gekommen. Die umstrittene Enteignung könnte somit wohl vermieden werden.

    Die Quote könnte am Ende noch etwas höher ausfallen. Der staatliche Banken-Rettungsfonds SoFFin und das Finanzministerium lehnten eine Stellungnahme am Mittwoch ab. Der SoFFin will die endgültige Anteilsquote an diesem Donnerstag bekanntgeben. Die Frist für das Übernahmeangebot von 1,39 Euro je Aktie war am Montag um Mitternacht ausgelaufen.

    Hauptversammlung entscheidend

    Der Bund hatte sich mit dem Kaufangebot an die HRE-Aktionäre zwar einen Anteil von mindestens 50 Prozent erhofft, um problemlos auf einer Hauptversammlung Anfang Juni eine milliardenschwere Kapitalerhöhung durchsetzen und die restlichen Aktionäre dann per Zwangsabfindung – dem sogenannten Squeeze-out – herausdrängen zu können. Aber auch mit einem HRE- Anteil von weniger als 50 Prozent kann das dem Bund gelingen: Für die Kapitalmaßnahmen reicht die einfache Mehrheit aus, wenn die Hälfte der Grundkapitals auf der Aktionärsversammlung vertreten ist.

    Dies gilt als wahrscheinlich, da auf Hauptversammlungen selten alle Aktionäre erscheinen. Auch der SoFFin hatte sich schon nach Erreichen einer Quote von rund 41 Prozent zuversichtlich gezeigt, dass eine Enteignung nicht nötig werden dürfte. Sollte die Kapitalerhöhung nicht gelingen, will der Bund die übrigen Aktionäre enteignen, um so die alleinige Kontrolle über die HRE zu gewinnen.

    J.C. Flowers prüft Klage

    US-Großaktionär J.C. Flowers hatte angekündigt, das Kaufangebot nicht anzunehmen. Er und Anleger-Anwälte prüfen eine Klage gegen eine mögliche Enteignung. Ohne die Garantien des Bundes von 87 Milliarden Euro wäre die HRE bereits zusammengebrochen. Im ersten Quartal schrieb der Münchner Konzern vor Steuern einen Verlust von 406 Millionen Euro. Unterm Strich stand ein Minus von 382 Millionen Euro.

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