Nach dem Verkauf des Autozulieferers Siemens VDO an Continental misstraut die IG Metall den bisherigen Zusagen zur Standortsicherung. Es gebe bislang nur "unverbindliche Absichtserklärungen" und noch keine Vereinbarung mit der Gewerkschaft über Arbeitsplatzgarantien, sagte Bayerns IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer am Freitag in Regensburg.
Er warnt weiter vor dem Verlust von bis zu 7000 Jobs in Deutschland. Betriebsrat und Gewerkschaft befürchten zudem, dass das Würzburger VDO-Werk, das bereits 2005 bedroht war, verkauft werden könnte. Zusätzlich drohe den Niederlassungen in Karben (Hessen) und Stollberg (Sachsen) die Schließung. Laut einer Vereinbarung zwischen Siemens und Conti ist eine generelle Standortsicherung für drei Jahre festgeschrieben worden, für das Regensburger Werk sollen fünf Jahre gelten.
Für drei Jahre soll es auch keine betriebsbedingten Kündigungen geben, die über frühere Siemens-Pläne zum Stellenabbau hinausgehen. Conti habe angekündigt, diese alten Rationalisierungspläne umzusetzen, wonach nach einem eventuellen Börsengang von Siemens VDO etwa 4500 Arbeitsplätze wegfallen sollen. Zusätzlich könnten weitere Jobs durch Synergieeffekte mit Conti- Sparten wegfallen. Da Regensburg künftig nicht mehr Zentrale von Siemens VDO sei, seien dort allein 500 bis 1000 Verwaltungsstellen gefährdet, glaubt der bayerische IG-Metall-Chef Neugebauer.