fürth (dpa) High-Tech im Knoblauchsland: Zwischen Spargel- und Kohlfeldern im Städtedreieck Nürnberg/Fürth/Erlangen hat Siemens am Donnerstag sein neues Airport Center (SAC) eröffnet. In dem nach Konzernangaben weltweit einzigartigen Zentrum ist die Infrastruktur eines Flughafens nachgestellt worden - nur Tower, Start- und Landebahn sowie die Flugzeuge fehlen. Das SAC beherbergt auch die drittgrößte Gepäckförderanlage in Deutschland. Manager und Ingenieure von Flughäfen und Fluglinien aus aller Welt sollen sich künftig im Fürther Ortsteil Bislohe über neueste Airport-Technik aus dem Siemens-Konzern informieren können.
Präsentiert wird Flughafentechnologie von der Passagier-Kontrolle mit Check-in per Handy und biometrischen Erkennungsverfahren über die Gepäckabfertigung mit funkgestützter Gepäckverfolgung bis hin zu Parkleitsystemen und Fahrzeugnummern-Erkennung. 100 neue Arbeitsplätze seien entstanden, sagte Günter Menden, der bei Siemens Industrial Solution and Services (ISS) für die Airport-Logistik verantwortlich ist. Der Konzern habe einen Betrag zwischen 10 und 20 Millionen Euro investiert. Die Gepäckförderanlage im SAC ist mehr als zwei Kilometer lang und für rund 30 Millionen Koffer pro Jahr ausgelegt. Sie ist damit die drittgrößte in Deutschland nach den Airports Frankfurt und München. Hier wird auch die Software für die Gepäckbeförderung am neuen Terminal des Flughafens Peking erprobt, das bis zu den Olympischen Spielen 2008 fertig gestellt werden soll. Technische Lösungen für das neue Terminal am Flughafen Incheon in Seoul werden ebenfalls bereits in Fürth-Bislohe getestet. "Dadurch können wir Kinderkrankheiten schon früh erkennen und beseitigen", sagte Menden.
Das SAC solle auch als "Innovationsschmiede" dienen, wo neue Entwicklungen bis zur Marktreife vorangetrieben werden. Siemens ist eigenen Angaben zufolge mit großem Abstand Weltmarktführer im Bereich integrierter Flughafenlösungen.