(afp) Die reichste Frau Deutschlands will den Chemiekonzern Altana komplett übernehmen. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten will für 910 Millionen Euro die restlichen Anteile des Unternehmens erwerben, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung von Altana hervorgeht. Klatten besitzt über die Beteiligungsgesellschaft SKion bereits 50,1 Prozent an Altana. Die Erbin der Industriellendynastie Quandt bietet den Anteilseignern 13 Euro pro Aktie.
Mit der Übernahme würde Altana, das einst aus dem Quandt-Imperium hervorging, wieder komplett in Familienbesitz kommen. Der Altana-Vorstand zeigte sich in der Erklärung „offen“ für die Komplettübernahme des Konzerns. Klatten habe die Entwicklung von Altana „in den vergangenen Jahren engagiert und unternehmerisch begleitet“, erklärte Altana-Chef Matthias Wolfgruber. Sie sei eine „am langfristigen Erfolg des Unternehmens interessierte Investorin“. Klatten ist stellvertretende Aufsichtsratschefin des Altana-Konzerns.
Susanne Klatten, die jüngst als Opfer eines millionenschweren Erpressungsversuchs in die Schlagzeilen geraten war, ist mit einem geschätzten Vermögen von acht Milliarden Euro die reichste Frau Deutschlands. Zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder besitzt sie rund die Hälfte der BMW AG.
Der Chemiekonzern Altana ist aus einem Teil des Varta-Konzerns hervorgegangen. Der Batteriehersteller Varta wiederum war der Grundstein des Milliardenvermögens der Quandt-Dynastie. Altana hatte sich vor zwei Jahren von seinem Pharmabereich getrennt, was Klatten rund 2,4 Milliarden Euro einbrachte.
Stichwort
Altana Der in Wesel am Niederrhein beheimatete Konzern ist auf Spezialchemie konzentriert. Zu den Produkten gehören Mittel zum Schutz und zur Veredelung von Oberflächen, Speziallacke und Imprägniermittel. Zu den Kunden gehören Lackhersteller sowie die Elektro- und Kosmetikindustrie.