Viele Wege führen zum Erfolg. Dies wurde auf dem mainfränkischen Mittelstandstag der IHK Würzburg-Schweinfurt deutlich, auf dem zwei Unternehmer ihre jeweiligen Erfolgsstrategien vortrugen. Eine dieser Erfolgsgeschichten wurde von der Dr. Sasse AG geschrieben. Der Komplettanbieter von Facility Management Leistungen wurde 1976 von Eberhard Sasse ohne Businessplan und klares Konzept 1976 gegründet, beschäftigt heute weltweit rund 5000 Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz in Höhe von 135 Millionen Euro.
Sasse hebt vor allem die Rolle als familiengeführtes Unternehmen hervor. Dies seien Betriebe, die sich durch ein hohes Verantwortungsgefühl auszeichnen und Gewinne zu einem beträchtlichen Teil wieder in das Unternehmen stecken. Kennzeichen sei die untrennbare Verbindung aus Geschäft und Familie und eine Orientierung an den Werten des ehrbaren Kaufmanns. Sasse macht sich hinsichtlich des in der Öffentlichkeit vorhandenen Unternehmerbildes Sorgen und forderte die Mittelständler auf, sich viel mehr in Gesellschaft und Politik zu engagieren und hier die Stimme zu erheben. Als wichtigste Unternehmereigenschaften hob Sasse Beharrlichkeit, Gradlinigkeit, Geduld und Sparsamkeit hervor, besonders aber unterstrich er die Bedeutung der Mitarbeiter und einer guten Führungskultur.
Auch die Stihl AG hat als klassischer Mittelständler einen eigenen, erfolgreichen Weg gefunden. Der Hersteller von Motorsägen für die Forstwirtschaft, Landschaftspflege und die Bauwirtschaft wurde 1923 von Andreas Stihl gegründet und beschäftigt heute 14 300 Mitarbeiter. Wie der Vorstandsvorsitzende, Bertram Kandziora, erklärte, ist die weltweite Qualitätssicherung in Zusammenarbeit mit Fachhandelspartnern ein wesentlicher Baustein des Erfolges. Das Unternehmen arbeitet in sechs Produktionsstätten weltweit und erwirtschaftet einen Großteil seines Umsatzes in den USA. Allein im vorigen Jahr betrug der Umsatz knapp drei Milliarden Euro. Wie Kandziora weiter ausführte, besteht die Erfolgsstrategie der Stihl AG vor allem aus folgenden Punkten: Produktion von Spitzenqualität, keine kurzfristige Gewinnoptimierung, ein hohes Maß von Unabhängigkeit.
Deshalb hat das Unternehmen auch eine Eigenkapitalquote von 70 Prozent und rekrutiert sein Führungspersonal zum größten Teil im eigenen Haus. Alle Investitionen des Konzerns werden aus eigenen Mitteln finanziert. Stihl geht aber auch konsequent gegen Produktpiraterie vor. So hat der Motorsägenhersteller eigene Detektive engagiert, die gefälschte Produkte mit dem Stihl-Firmenkennzeichen aufspüren. In China etwa veranstaltet Stihl mit der dortigen Polizei gelegentlich Razzien vor Ort.