Ein Zahn muss gezogen und ersetzt werden? Neben der Angst vor dem Eingriff dürfte bei so manchem die Sorge vor einer hohen Zahnarztrechnung dazukommen. Wer beim Zahnersatz nämlich mehr möchte als die Regelversorgung der gesetzlichen Krankenkasse, zahlt drauf. Im Falle eines Implantats etwa können das schnell mehrere Tausend Euro sein.
Gut, wenn man extra für diesen Fall Geld zurückgelegt oder eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen hat. Doch welcher Zeitpunkt ist der richtige für den Abschluss so einer Police?
In einem Fall ist es ganz klar zu spät: Wenn eine Zahnersatzbehandlung bereits begonnen hat oder sie als angeraten oder geplant in der Patientenakte vermerkt ist, gibt es dafür kein Geld mehr.
Eher schlechte Zahnsubstanz? Lieber früher abschließen
Man sollte also aktiv werden, bevor die Zähne größere Probleme bereiten. Die Zeitschrift «Stiftung Warentest Finanzen» nennt Anfang 40 als meist gutes Einstiegsalter (Ausgabe 7/2025). Wer allerdings schon in jüngeren Jahren mit einer eher schlechten Zahnsubstanz kämpft, schließt die Police lieber früher ab. Kinder allerdings brauchen in den allermeisten keine Zahnzusatzversicherung.
Schon (deutlich) älter als Anfang 40? Dann ist der Zug längst nicht abgefahren. Die meisten Tarife sind der Stiftung Warentest zufolge nämlich so gestaltet, dass die Beiträge zwar mit dem Alter steigen, allerdings unabhängig vom Einstiegszeitpunkt. Heißt: Wer 60 Jahre alt ist, zahlt in so einem Tarif stets Summe X pro Monat - egal, ob er oder sie die Police im Alter von 40 oder 50 Jahren abgeschlossen hat.
Dem gegenüber stehen allerdings Policen, bei denen ein früherer Einstieg sehr wohl dafür sorgt, dass der Beitrag günstiger ausfällt und es auf Dauer auch bleibt.
Zahnstaffel und Wartezeiten beachten
Allzu lange sollte man mit dem Abschluss der Zahnzusatzversicherung aber nicht warten. Schließlich steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, dass die Zähne Probleme bereiten. Und nahezu alle Tarife sehen «Stiftung Warentest Finanzen» zufolge eine Phase der Leistungsstaffelung vor, auch als «Zahnstaffel» bekannt.
Heißt konkret: In den ersten Jahren übernehmen die Anbieter die Behandlungskosten nur bis zu einer gestaffelten Höchstsumme. In aller Regel fließt erst ab dem fünften Jahr die volle vereinbarte Summe. Andere Tarife haben zudem eine Wartezeit - also eine Phase von meist mehreren Monaten, in der sie für Zahnersatz gar nicht zahlen, andere Leistungen wie professionelle Zahnreinigungen womöglich aber bereits übernehmen.
Passende Police finden: Eine Frage von Budget und Umfang
Wer auf der Suche nach einem passenden Tarif ist, muss sich Gedanken darüber machen, was der leisten soll und wie viel Geld man ausgeben möchte. Die Stiftung Warentest hat drei Kundentypen definiert, denen man sich zuordnen kann:
Für einen Tarif entschieden? Wie bei jeder anderen privaten Zusatzversicherung gilt auch dann: Beim Ausfüllen des Formulars sollte man die Fragen zum Zustand der Zähne wahrheitsgemäß beantworten. Wer falsche Angaben macht oder Probleme verschweigt, muss mit gekürzten oder sogar komplett verweigerten Leistungen rechnen.
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