Die Bundesregierung steht nach dem Zusammenbruch der Ampel-Koalition vor Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf den Haushalt 2025. Nach der Entlassung von Christian Lindner (FDP) als Bundesfinanzminister und der Neubesetzung des Amts durch Jörg Kukies (SPD) sind viele der angekündigten Maßnahmen in der Schwebe. Hinsichtlich des Kindergeldes gab Kukies jüngst aber vorsichtige Entwarnung. Was bedeutet das für die geplante Kindergeld-Erhöhung 2025?
Übrigens: Während die Neuerung beim Kindergeld noch in der Schwebe ist, hat der Freistaat Bayern bereits eine Entscheidung getroffen, was sein Krippen- und Familiengeld angeht. Diese Zahlungen sollen zukünftig eher in den Ausbau von Kitas fließen, statt in den Geldbeutel der Eltern. In Bayern bekommen Familien ab 2026 also deutlich weniger Familiengeld.
Kindergeld 2025: Positive Signale vom neuen Finanzminister
Bundesfinanzminister Jörg Kukies zeigte sich kürzlich in einem Interview optimistisch, was die Erhöhung des Kindergeldes im kommenden Jahr anbelangt. „Die Finanzierung etlicher noch im Bundestag hängender Gesetzentwürfe ist gesichert“, erklärte er in der ARD. Konkret nannte er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge die Bekämpfung der Kalten Progression, verbesserte Abschreibungsbedingungen und auch die von vielen erwartete Erhöhung des Kindergeldes als Maßnahmen, die auch ohne den regulären Haushaltsbeschluss umgesetzt werden können. Laut Kukies wurden alle nötigen Mittel im Haushalt 2025 bereits eingeplant. Das Ampel-Aus hätte damit also keinen Einfluss auf die Kindergeld-Erhöhung.
Die Bundesregierung habe „alle Vorsorge getroffen“, betonte er. Nun gehe es darum, die notwendigen Mehrheiten im Bundestag zu sichern, da die rot-grüne Minderheitsregierung auf Unterstützung von FDP oder Union angewiesen ist. Bisher gebe es jedoch positive Signale, hieß es unter anderem in einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.
Kindergeld 2025: Auf welche Höhe soll es steigen?
Derzeit beträgt das Kindergeld in Deutschland 250 Euro pro Monat und Kind. Für das Jahr 2025 war ersten Berichten zufolge eine Erhöhung um fünf Euro pro Monat vorgesehen. Eltern würden pro Kind also 255 Euro monatlich erhalten. Kukies unterstrich, dass Maßnahmen wie die Erhöhung des Kindergelds eine hohe Priorität hätten, um die Menschen in Deutschland zu entlasten. „Die Wirtschaft und die Bürgerinnen und Bürger müssen dringend unterstützt werden“, sagte er in einem Bericht der dpa.
Da der reguläre Bundeshaushalt 2025 aufgrund der vorgezogenen Neuwahlen nicht mehr verabschiedet werden kann, wird Deutschland zunächst mit einer vorläufigen Haushaltsführung starten. Kukies erklärte jedoch, dass dies eine gängige Praxis sei und keine negativen Auswirkungen auf die Umsetzung geplanter Maßnahmen habe. „Der Bund wird alle nötigen Ausgaben leisten und Verpflichtungen erfüllen“, versicherte der Minister im Interview auf der Website des Bundesfinanzministeriums.
Für Familien bedeutet dies: Trotz der politischen Unsicherheiten scheint die geplante Kindergeld-Erhöhung auf einem stabilen Fundament zu stehen. Die Mittel sind vorgesehen, und der neue Finanzminister gibt sich zuversichtlich, dass auch eine Minderheitsregierung die Umsetzung gewährleisten kann.
Allerdings: Eine endgültige Sicherheit, dass die Kindergeld-Erhöhung 2025 noch kommt, gibt es nicht. Da die rot-grüne Minderheitsregierung auf die Unterstützung von FDP oder Union angewiesen ist, bleibt unklar, ob die entsprechenden Gesetzespakete im Bundestag eine Mehrheit finden. Vertreter der Union betonten, dass das Kindergeld zwar Teil eines größeren Gesetzespakets sei, sie jedoch diesem Gesamtpaket in seiner jetzigen Form nicht zustimmen werden. Ähnliche Signale kamen aus den Reihen der FDP, wie es bei Reuters heißt.
Übrigens: Mehr als 500 Millionen Euro Kindergeld fließen jährlich ins Ausland. Einen großen Teil machen hierbei Kinder aus, die selbst im Ausland leben, während ihre Eltern in Deutschland erwerbstätig sind.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden