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Sachsen: Hubschrauber auf Bundeswehr-Flug abgestürzt – dritter Insasse tot geborgen

Sachsen

Hubschrauber auf Bundeswehr-Flug abgestürzt – dritter Insasse tot geborgen

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    Ein Hubschrauber ist in den Fluss Mulde gestürzt.
    Ein Hubschrauber ist in den Fluss Mulde gestürzt. Foto: Sören Müller/Medienportal-Grimma, dpa

    Nach einem Hubschrauberabsturz bei einem Übungsflug der Bundeswehr in Sachsen ist auch das dritte Besatzungsmitglied tot geborgen worden. „Unsere Befürchtungen sind nun traurige Gewissheit. Der Tod des dritten Crew-Mitglieds erfüllt die gesamte Bundeswehr und mich mit tiefer Trauer“, teilte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) mit. Er wolle den Familienangehörigen und Freunden sein Mitgefühl ausdrücken.

    „Natürlich denke ich auch an die Angehörigen des Hubschraubergeschwaders 64. Eine Soldatin und zwei Soldaten haben im Dienst für unser Land ihr Leben gelassen“, sagte Pistorius. „Bitte stützen Sie sich gegenseitig und passen Sie auf sich auf.“

    Hubschrauber war im Tiefflug abgestürzt

    Der Hubschrauber, der im Flugbetrieb der Bundeswehr eingesetzt war, war am Dienstagvormittag nach einer Tiefflugübung aus bislang ungeklärten Gründen in eine Mulde bei Grimma gestürzt. Die offizielle Untersuchung der Unglücksursache führt der General Flugsicherheit in der Bundeswehr – das militärische Gegenstück zur zivilen Flugunfalluntersuchung.

    Die Bergungsarbeiten an der Unfallstelle sind noch nicht abgeschlossen, wie das Verteidigungsministerium mitteilte. Man bitte daher um Diskretion und Zurückhaltung am Absturzort.

    Zuletzt wurde noch eine Person vermisst

    Im Ortsteil Bahren war am Dienstag ein Hubschrauber bei einem Übungsflug verunglückt. Zwei Besatzungsmitglieder wurden am Abend tot geborgen, der dritte galt als vermisst. Luftwaffenchef Holger Neumann sprach von einem schwarzen Tag für die Luftwaffe.

    Noch am Abend hatte die Bundeswehr einen Eurofighter mit Aufklärungstechnik über die Absturzstelle fliegen lassen. „Um den Rettungskräften ein vollumfängliches Lagebild zu geben, haben wir uns entschieden, den Flug durchzuführen“, sagte der Sprecher.

    Unglücksmaschine war im Tiefflug unterwegs

    Der Absturz ereignete sich unweit einer Brücke der A14 über die Mulde. Am frühen Mittwochabend begann die Bergung des Helikopters, wie die Luftwaffe auf ihrem WhatsApp-Kanal mitteilte. Ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums stellte klar, dass Tiefflüge in einer Höhe unter 500 Fuß – das sind etwa 150 Meter – zum Trainingsprogramm für Hubschrauberbesatzungen gehörten. Dies könne auch das Unterfliegen von Leitungen oder Brücken umfassen, weil das im Einsatz ebenfalls nötig sein könnte. Das sei ein zugelassenes Verfahren.

    Rettungskräfte sind im Einsatz.
    Rettungskräfte sind im Einsatz. Foto: Sören Müller/Medienportal-Grimma, dpa

    Bei so niedrigen Flügen gebe es bisweilen keinen Radar- oder Funkkontakt. „Das ist kein Zeichen, dass etwas nicht stimmt, sondern das gehört dazu“, sagte der Sprecher.

    Im Zuge der Untersuchung würden nun alle möglichen Kategorien abgeklopft – so etwa Bauwerke, Technik und menschliches Verhalten – um „am Ende die richtigen Schlüsse zu ziehen, damit so etwas nicht mehr passiert“, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums. Die Polizei sucht nach Zeugen des Absturzes. Ein Hinweisportal sei geschaltet.

    Haben Stahlseile etwas mit dem Hubschrauberabsturz zu tun?

    Nach Angaben des Landesamts für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie sind unweit der Absturzstelle drei Stahlseile über den Fluss gespannt. Sie bilden eine Seilkrananlage, die mehrmals im Jahr Geräte zum Messen des Flusspegels im oder auf dem Wasser bewegen. Die Seile hängen etwa in einer Höhe von acht bis neun Metern. Ob das mit dem Absturz zu tun haben könnte, beantwortete eine Sprecherin der Luftwaffe nicht.

    Nach dem Absturz hat die Bundeswehr das Gebiet an der Mulde zum militärischen Sicherheitsbereich erklärt und weiträumig abgesperrt. Nach Angaben von Kießig wurde der Sperrbereich am Mittwoch etwas verkleinert. Zudem wurde eine Flugverbotszone eingerichtet. In dem Fluss wurde eine Ölsperre errichtet. (dpa)

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