Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Von Festival bis Grill-Saison: Gasflaschen und Gaskartuschen sicher verwenden

Von Festival bis Grill-Saison

Gasflaschen und Gaskartuschen sicher verwenden

    • |
    • |
    • |
    Entspanntes BBQ: Dank verschiedener Sicherheitsfeatures kann man Gasflaschen auch bei sommerlichen Temperaturen problemlos nutzen.
    Entspanntes BBQ: Dank verschiedener Sicherheitsfeatures kann man Gasflaschen auch bei sommerlichen Temperaturen problemlos nutzen. Foto: Tobias Hase/dpa-tmn

    Die Sonne brennt vom Himmel: ideales Wetter zum Campen, zum Grillen oder für einen Festival-Besuch. Wer für seinen Kocher Gaskartuschen oder für seinen Grill Gasflaschen benutzen will, sollte auf Nummer sicher gehen. Was Sie mit Blick auf das Equipment zur Lagerung, zum Transport sowie zu den sommerlichen Temperaturen wissen müssen.

    Lagerung im Keller ist bei Gasflaschen tabu

    Zunächst zur Lagerung - denn dafür gelten verbindliche Regeln. Wichtig ist, dass Gasflaschen oberhalb der sogenannten «Erdgleiche» liegen.

    Klaus Ehrmann vom Deutschen Feuerwehrverband (DFV) erklärt warum: «Gasförmiges LPG - Liquefied Petroleum Gas - ist schwerer als Luft.» Es kann sich bei Freisetzungen in tiefergelegenen, schlecht oder nicht durchlüfteten Räumen so weit anreichern, dass sich dort ein explosionsfähiges Gas-Luft-Gemisch bildet. Daher sind nur gut durchlüftete Lagerorte geeignet, etwa Gartenschuppen oder Garagen. Tabu sind Keller, Schlafräume, Treppenhäuser, Flure und Durchgänge.

    Markus Lau, Technikexperte beim Deutschen Verband Flüssiggas e.V. (DVFG) zählt weitere Punkte auf, die bei der Lagerung :

    Man sollte sie Ehrmann zufolge also immer so sichern, dass sie nicht kippen, umfallen oder wegrollen können. Um Beschädigungen zu verhindern, sollte man vor der Lagerung zudem das Flaschenventil zudrehen, die Ventilschutzmutter montieren und die rote Schutzkappe aufsetzen.

    Gaskartuschen draußen im Schatten aufbewahren

    Für die Lagerung von Gaskartuschen gelten laut Feuerwehrmann Klaus Ehrmann dieselben Regeln wie für Gasflaschen. Bei Gaskartuschen ist aber besonders wichtig, dass sie nicht großer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind.

    Von einer Lagerung im Auto oder Wohnmobil rät daher auch Markus Lau bei sommerlichen Temperaturen ab. Unterwegs sei ein schattiger Platz im Freien ideal - etwa abgedeckt vor dem Zelt. Für zu Hause empfiehlt er: Nicht mehr Gaskartuschen als nötig aufbewahren – ein guter Richtwert sind bis zu sechs Kartuschen pro Gerät.

    Zudem rät Klaus Ehrmann: Schraub- oder Ventilkartuschen nicht mit dem Gaskocher verbunden zu transportieren - vorher also vom Verbrauchsgerät trennen. Stechkartuschen sollte man zudem vor dem Transport entweder verbrauchen oder im Freien vollständig entleeren.

    Die passende Größe und Menge wählen

    Bei Gaskartuschen gilt Markus Lau vom Deutschen Verband Flüssiggas zufolge:

    Als Orientierung für die Wahl der richtigen Gasflaschen-Größe gilt:

    Flüssiggas trotz hoher Temperaturen sicher verwenden

    Auch in der prallen Sonne sei die Nutzung von Gasflaschen Markus Lau zufolge gefahrlos möglich. Dafür gibt es mehrere Gründe:

    Wichtig zu wissen, wenn das Sicherheitsventil bei übermäßiger Wärme anspringt: «Bei Vorhandensein einer Zündquelle kann dies nachfolgend eine Entzündung des abströmenden Gases zur Folge haben», so Klaus Ehrmann.

    «Sind ungeöffnete Gaskartuschen mit einem Stechventil direkter Sonnenstrahlung ausgesetzt, kann der Innendruck im Behälter derartig ansteigen, dass der Behälter im ungünstigsten Fall zerstört wird - es also zu einem Druckbehälterzerknall kommt», so Ehrmann. Und dies kann zu einer schlagartigen Freisetzung von Gas führen.

    «Bei unkontrollierter Freisetzung von Flüssiggas, zum Beispiel bei einer Leckage oder Beschädigungen der Zuleitung zum Gasverbraucher, kann es insbesondere in geschlossenen, nicht ausreichend belüfteten Räumen zur Bildung eines explosionsfähigen Gas-Luft-Gemisches kommen», erklärt Ehrmann.

    Ist dann eine wirksame Zündquelle in der Nähe, könne es nachfolgend zur Verpuffung oder Explosion kommen, so Ehrmann. «Wirksame Zündquellen sind offene Flammen, aber auch elektrische Funken, die beispielsweise beim Öffnen oder Schließen elektrischer Schalter auftreten können», erklärt er.

    Daher rät Ehrmann: «Bei Neuanschluss, Flaschenwechsel oder ähnlichem sollte daher zum Beispiel mittels eines Lecksuchsprays immer sichergestellt sein, dass kein unkontrollierter Gasaustritt erfolgt.»

    Eigentlich klar: Aber auch im Freien sollte man niemals neben dem Gaskocher oder Gasgrill eine Zigarette anzünden oder eine Kerze brennen lassen.

    Kondenswasser an der Gasflasche - was bedeutet das?

    Damit das Gas vom flüssigen in den gasförmigen Zustand übergehen kann, wird Wärme benötigt. Bei der Entnahme von Gas kühlt die Flasche also ab. Sieht man unten an der Flasche Kondenswasser - ist dies Markus Lau zufolge ein klares Zeichen für eine Überlastung. Dann sollte man den Gasverbrauch deutlich reduzieren, rät Ehrmann.

    Bilden sich an der Außenhülle der Flasche Eiskristalle, deutet dies Lau zufolge darauf hin, dass die Größe der Gasflasche nicht zur Leistung des Grills passt. Dann sollte man das Gasventil sofort zudrehen. Erst wenn die Eiskristalle verschwunden sind, könne man etwa den Gasgrill mit einem reduzierten Gasverbrauch wieder nutzen, so Klaus Ehrmann.

    Markus Lau empfiehlt: Die Gasflasche mit Eiskristallen gegen eine Ersatzflasche tauschen - vorher diese aber unbedingt zudrehen, damit beim Abtauen kein Gas austritt.

    Für den Tee oder das Essen unterwegs - gerade beim Campen sind handliche Gaskocher praktisch.
    Für den Tee oder das Essen unterwegs - gerade beim Campen sind handliche Gaskocher praktisch. Foto: Christin Klose/dpa-tmn
    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare

    Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.

    Registrieren sie sich

    Sie haben ein Konto? Hier anmelden