Das BRK-Tageszentrum für seelische und soziale Gesundheit hatte zu einer Gesprächsrunde mit der Landtagsabgeordneten Kerstin Celina eingeladen, mit dem Ziel politische Teilhabe für Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen erfahrbar zu machen.
Das Tageszentrum ist eine teilstationäre Einrichtung, die Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen begleitet, eine geregelte Tagesstruktur, soziale Kontakte und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben anbietet. „Es ist uns wichtig, unseren Klient*innen eine Plattform zu bieten, um ihre Themen für die Politik sichtbar zu machen“, erklärt die Leiterin der Tageszentren Isabel Hofmann.
Auch Klient*innen und Kolleg*innen aus den Beratungsstellen und dem Ambulant Betreuten Wohnen waren eingeladen. Die Beratungsstellen bieten Menschen in psychischen Ausnahmesituationen und ihren Angehörigen niederschwellige Hilfsangebote. Im betreuten Wohnen werden Menschen unterstützt, die in psychiatrischer Behandlung sind oder waren oder die ihre momentane Situation als kontaktarm, einengend oder krankmachend empfinden. Sie erhalten u.a. Hilfe bei der Bewältigung des Alltags und des Haushalts, aber auch bei Behördengängen.
Insgesamt nahmen rund 30 Personen an der Veranstaltung teil. Zum Auftakt stellte Kerstin Celina ihren Werdegang dar und erklärte den demokratischen Prozess, wie unterfränkische Themen in den Bayerischen Landtag kommen. Nach Fragen der Umwelt- und Mobilitätspolitik standen sozialpolitische Themen im Mittelpunkt. So beschäftigte die Teilnehmenden die Schließung der Beratungsstellen wegen unzureichender Finanzierung. Aber auch Verzögerungen bei der Auszahlung von Wohngeld stellen Betroffene vor große Probleme und Schlupflöcher bei der Mietpreisbremse wurden bemängelt. Auch der Mangel an Therapieplätzen und lange Wartezeiten kam zur Sprache. „Es ist eine Frage des Menschenbildes. Wie wichtig sind mir die Menschen und ist mir eine psychische Erkrankung“, betonte eine Teilnehmerin.
Auch wenn Kerstin Celina keine Patentlösungen parat hatte, konnte sie doch einige Zusammenhänge erklären. „Vor allem aber hat es gutgetan, dass sie zugehört und die Probleme der Klient*innen ernst genommen hat“, so Isabel Hofmann abschließend.
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