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Greußenheim: Klappern in Greußenheim – gelebte Tradition zu Ostern

Greußenheim

Klappern in Greußenheim – gelebte Tradition zu Ostern

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    Von Gründonnerstagabend bis Samstagnacht sind sie unterwegs, die Klapperkinder in Greußenheim.
    Von Gründonnerstagabend bis Samstagnacht sind sie unterwegs, die Klapperkinder in Greußenheim. Foto: Kerstin Senger

    In den katholischen Kirchen verstummen ab Gründonnerstagabend die Glocken, dann beginnt auch in Greußenheim eine ganz besondere Tradition: das Klappern. Mit handgefertigten Holzratschen ziehen Kinder durch die Straßen, um die Gemeinde an das Gebet und die Gottesdienste zu erinnern.

    In der Zeit zwischen dem Gründonnerstag und der Osternacht ersetzt das rhythmische Klappern der Kinder das Glockenläuten. Täglich um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr rufen die sogenannten Klapperkinder zum „Angelus“, zum Karfreitagsgottesdienst und zum Kreuzweg. Dabei erklingt morgens der traditionelle Ruf: „Wir klappern, wir klappern den englischen Gruß, zum Zeichen, dass man beten muss.“ Damit sich die Kinder die unterschiedlichen Texte zu den jeweiligen Uhrzeiten besser merken können, helfen oft kleine Spickzettel, die auf der Rückseite der Klapper befestigt sind.

    In diesem Jahr nahmen mehr als 50 Kinder im Alter von sechs bis 18 Jahren teil. Sie wurden in sechs Gruppen eingeteilt, jeweils angeführt von zwei „Klapperbossen“. Diese achten nicht nur darauf, dass die Klapperzeiten eingehalten werden, sondern auch auf Ordnung und Zusammenhalt in der Gruppe. Beim traditionellen Klappertreffen im Pfarrheim erklärte Mona Sendelbach den Kindern, worauf es beim Klappern ankommt. Gemeinsam wurden Texte geübt und auf den richtigen Rhythmus im Handgelenk geachtet – denn das Klappern soll laut, aber auch gleichmäßig und gemeinsam erklingen.

    Der Einsatz beginnt für die Kinder früh: Um 5 Uhr morgens heißt es aufstehen, um pünktlich mit der Gruppe starten zu können. Am Karsamstagmorgen dürfen sich alle dann auf ein gemeinsames Klapperfrühstück im Pfarrheim freuen. Die Klappern selbst sind Unikate, in Handarbeit gefertigt und oft schon über Generationen weitergegeben. Viele stammen noch von Vätern oder Großvätern, die in ihrer Kindheit ebenfalls durch die Straßen geklappert sind.

    Als Dank für ihren Einsatz gehen die Kinder am Samstag von Haus zu Haus und sammeln Spenden. In diesem Jahr wurde der Erlös an die Station Regenbogen der Uniklinik Würzburg gespendet. So verbindet das Klappern in Greußenheim seit Jahrzehnten Glaube, Gemeinschaft und soziales Engagement.

    In der Zeit zwischen dem Gründonnerstag und der Osternacht ersetzt das rhythmische Klappern der Kinder das Glockenläuten.
    In der Zeit zwischen dem Gründonnerstag und der Osternacht ersetzt das rhythmische Klappern der Kinder das Glockenläuten. Foto: Elfriede Streitenberger

    Dieser Artikel wurde nicht redaktionell bearbeitet.

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