Der Rechenschaftsbericht über das Geschäftsjahr 2024, die Verwendung des Jahresüberschusses, eine Satzungsänderung und die Wiederwahl von Konrad Schlier in den Aufsichtsrat waren zentrale Themen bei der gut besuchten Generalversammlung der Bürgerenergie Pleichach-Kürnach eG. Obwohl 2024 laut den beiden Vorständen Alexander Schraut und Franz-Josef Hartlieb „ein eher schwächeres Sonnenjahr“ war, zählt die Bürgergenossenschaft in den Augen des Wirtschaftsprüfers zu den erfolgreichsten in Bayern.
Die Bürgerenergie Pleichach-Kürnach eG betreibt acht Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von knapp 6259 Kilowatt Peak (kWp). Die Flaggschiffe sind der Solarpark Kürnach mit einer Anlagengröße von 3312 kWp sowie der im September 2021 in Betrieb gegangene Solarpark Dipbach mit 2672 kWp. Darüber hinaus besitzt die Genossenschaft weitere PV-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden in Opferbaum, Bergtheim, Unterpleichfeld, Prosselsheim und Estenfeld.
Abschaltung der PV-Analgen sorgt für Kopfschütteln und Bedauern
Die Vorstände informierten die Mitglieder über die tatsächliche Stromproduktion in Kilowattstunden (kWh) sowie die daraus erzielten finanziellen Erträge von insgesamt 808.000 Euro im Berichtsjahr 2024. Die erreichte Leistung lag im Jahr 2024 bei 6,70 Millionen kWh. Die Euro-Erträge setzen sich zusammen aus der EEG Einspeisevergütung, der eventuellen Direktvermarktung und den Ausgleichszahlungen für Abschaltungen.
Dass die PV-Anlagen immer wieder und vermehrt aufgrund von Überlastungen im Stromnetz vorübergehend abgeschaltet werden mussten, führte bei der Versammlung zu Kopfschütteln und Bedauern. Die Genossenschaft erhält zwar eine Ausgleichszahlung für den entgangenen Stromertrag, würde den umweltfreundlich erzeugten Strom aber viel lieber für die Verbraucherinnen und Verbraucher ins Netz einspeisen.
Um den Engpässen im regionalen Stromnetz entgegenzuwirken, wird der Verteilnetzbetreiber Bayernwerk Netz GmbH in den kommenden Jahren beispielsweise die 110-kV-Leitung zwischen Würzburg und Schweinfurt ausbauen und erneuern. Die Baugrunduntersuchungen und Planungen laufen derzeit. Der Baubeginn ist für 2026 bzw. 2027 geplant, die Inbetriebnahme für Ende der 2020er Jahre.
Über 10 Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert
Die Bürgerenergie Pleichach-Kürnach eG ist stolz darauf, seit ihrer Gründung im Oktober 2011 bereits 6,73 Millionen Euro in Photovoltaik investiert zu haben. Darüber hinaus wurden mit der Tochtergesellschaft Bürgerwindenergie Dipbach bereits 2012 weitere 3,77 Millionen Euro in die Erzeugung von Strom aus Windkraft investiert.
Alle Anlagen der Genossenschaft zusammen haben bis zum Ende des Berichtsjahres 108 Millionen Kilowattstunden Strom produziert und dabei rund 14,6 Millionen Euro eingenommen. Die Mitglieder beschlossen für das Geschäftsjahr 2024 eine Dividendenausschüttung von acht Prozent. Das ist deutlich über der ursprünglichen Prognose.
Im Oktober 2024 wurde Herbert Nebel zum neuen Aufsichtsratsvorsitzenden der Genossenschaft gewählt. Er trat damit in die Fußstapfen von Edgar Bauer, der von der Versammlung dankbaren Applaus erhielt. In der Generalversammlung im Vorjahr wurde entschieden, den Aufsichtsrat von drei auf fünf Personen zu erweitern. Bei der diesjährigen Generalversammlung ist beschlossen worden, bei der Wahl von Aufsichtsratsmitgliedern die Altersbeschränkung aufzuheben und die Frist der Zugangsfiktion gemäß des Postgesetzes zur Einhaltung der Zwei-Wochenfrist für Einberufungen und Versendung der Tagesordnung von zwei auf vier Tage zu verlängern.
Unter dem Punkt Verschiedenes wurde über Schäden und Reparaturen an einzelnen Anlagen, die Einführung einer neuen Software mit ihren Vorteilen, mögliche neue Projekte sowie das Interesse junger Menschen an der Bürgerenergiegenossenschaft gesprochen.
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