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Eisingen: Psychotherapie für Menschen mit Behinderung

Eisingen

Psychotherapie für Menschen mit Behinderung

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    Die Weichen für die kassenfinanzierte Psychotherapie im St. Josefs-Stift wurden in enger Zusammenarbeit gestellt von Heiner Vogel (Professor für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Würzburg), Linda Schmelzer (Tatenwerk, Leitung Pädagogik, Medizin & Entwicklung) und Psychotherapeut Michael Fath (von rechts).
    Die Weichen für die kassenfinanzierte Psychotherapie im St. Josefs-Stift wurden in enger Zusammenarbeit gestellt von Heiner Vogel (Professor für Medizinische Psychologie am Universitätsklinikum Würzburg), Linda Schmelzer (Tatenwerk, Leitung Pädagogik, Medizin & Entwicklung) und Psychotherapeut Michael Fath (von rechts). Foto: Harald Czycholl-Hoch

    Menschen mit geistiger Behinderung haben ein deutlich erhöhtes Risiko für psychische Erkrankungen. Dennoch gibt es in Deutschland kaum psychotherapeutische Angebote für diese Personengruppe. Das St. Josefs-Stift in Eisingen setzt hier als bundesweit erste Einrichtung einen neuen Standard: Seit Anfang des Jahres arbeitet dort ein von den Krankenkassen ermächtigter Psychotherapeut. Er betreut Bewohnerinnen und Bewohner sowie Mitarbeitende direkt vor Ort. „Es gibt einen zunehmenden Bedarf für Psychotherapie bei Menschen mit geistigen Einschränkungen“, sagt Linda Schmelzer, Leitung Pädagogik, Medizin und Entwicklung im Verbund Tatenwerk. „Uns ist wichtig, frühzeitig Unterstützung zu bieten – auch um Klinikaufenthalte zu vermeiden.“ Laut Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie (DGPPN) haben Menschen mit geistiger Behinderung ein drei- bis vierfach erhöhtes Risiko für psychische Störungen. Besonders häufig treten Depressionen und Angststörungen auf. Gleichzeitig ist der Zugang zu Psychotherapie fast ausgeschlossen. „Menschen mit geistiger Behinderung fallen im aktuellen Versorgungssystem durchs Raster“, erklärt Prof. Heiner Vogel vom Universitätsklinikum Würzburg. Dass es in Eisingen trotzdem gelungen ist, liegt an einer Sondergenehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung. Sie erkannte die besondere Versorgungslücke an und erteilte Psychotherapeut Michael Fath eine persönliche Ermächtigung. Fath arbeitet mit individuellen Methoden, da viele Betroffene ihre Beschwerden nicht verbal äußern können. Enge Zusammenarbeit mit den Betreuungsteams gehört deshalb dazu. „Die Einbindung von Bezugspersonen ist unverzichtbar“, so Fath. Ziel sei es, Stabilität im Alltag zu fördern und den Verbleib im vertrauten Umfeld zu sichern. Auch die Mitarbeitenden profitieren von der neuen Versorgung. Viele Bewohnerinnen und Bewohner haben keine Angehörigen mehr – Mitarbeitende sind oft ihre wichtigsten Bezugspersonen. „Die Therapie unterstützt den Alltag, bietet fachliche Begleitung und entlastet das Personal“, betont Schmelzer. „Ein kleiner Meilenstein für die Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung.“

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