Im Sängerheim Estenfeld trafen sich auf Einladung des Landtagsabgeordneten Björn Jungbauer zahlreiche Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus seinem Wahlkreis, um sich über den aktuellen Stand zum Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung ab 1. August 2026 zu informieren. Die Veranstaltung, deren Informationen einer Pressemitteilung von Jungbauer entnommen sind, zeige, dass es noch viele offene Fragen gebe, aber auch konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Kommunen bestünden.
Jungbauer, Mitglied im Bildungsausschuss und Berichterstatter der CSU-Fraktion im Landtag, informierte gemeinsam mit dem Jugendamt des Landratsamts Würzburg, das eine koordinierende Rolle beim Ausbau der Ganztagsbetreuung einnimmt.
Ganztagsanspruch: Betreuung bis zu acht Stunden täglich
Der gesetzliche Anspruch siehe vor, dass alle Grundschulkinder an fünf Tagen in der Woche eine ganztägige Betreuung von bis zu acht Stunden erhalten können. Auch in den Ferienzeiten müsse das Angebot bestehen bleiben. Jungbauer betonte, dass die Umsetzung eine große Aufgabe für die Kommunen darstellt, aber nicht jedes Kind ab 2026 eine öffentliche Betreuung benötigt. Er sprach sich für gemeindeübergreifende Kooperationen aus, insbesondere für die Ferienzeiten.
Für den Ausbau der Schulgebäude oder die Schaffung geeigneter Räume stünden den Kommunen verschiedene Fördermittel zur Verfügung. „Bund und Land übernehmen gemeinsam einen Großteil der Kosten. Je neugeschaffenem Platz gibt es vom Freistaat zusätzlich zu den regulären Förderungen bis zu 7.500 Euro für die Einrichtung und Ausstattung“, so Jungbauer.
Die Finanzierung der baulichen Maßnahmen liege bei den öffentlichen Haushalten – nicht bei den Eltern. Allerdings müssten Familien sich je nach Ganztagsangebot an den Betreuungskosten ihrer Kinder beteiligen. Verschiedene Betreuungsangebote nach der Schule seien im Landkreis etabliert, die stetig steigenden Teilnahmequoten würden einen Bedarf zeigen. „Für die ab 1. August 2026 rechtlich verpflichtenden Ferienangebote sind jedoch noch einige Fragen offen. Es laufen auf Bundes- und Landesebene daher noch Diskussionen und Abstimmungen beispielsweise dazu, welche Angebote künftig den Rechtsanspruch erfüllen. Politisches Ziel ist, dass auch Angebote der freien Jugendarbeit künftig als solche gelten“, so Jungbauer in der Pressemitteilung.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendamts des Landratsamts Würzburg berichteten laut Pressemitteilung von den Ergebnissen der umfangreichen Bestandserhebungen für Ganztags- und Ferienangebote, welche diese durchgeführt haben. Sie lobten jedoch ausdrücklich den bisherigen Einsatz vieler Gemeinden im Landkreis.
Deutliche Kritik äußerten mehrere Bürgermeister an der Rolle des Bundes, der den Rechtsanspruch beschlossen habe, ohne für eine vollständige Finanzierung zu sorgen. Umso wichtiger sei ein enger Schulterschluss vor Ort.
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