Bei einer allgemeinen Verkehrskontrolle der Aschaffenburger Polizei stellten die Beamten Diebesgut in einem Fahrzeug fest. Dem aktuellen Sachstand nach stammt dieses aus einem vorangegangenen Callcenterbetrug in Höchberg, teilt die Polizei mit. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Würzburg wurden die beiden Fahrzeug-Insassen am Freitagvormittag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehle erließ.
Am Donnerstagabend, gegen 19.30 Uhr, erhielt ein Senior aus Höchberg einen Anruf von einem angeblichen Polizeibeamten. Dieser täuschte vor, dass in der Nachbarschaft eingebrochen worden ist und nun Geld und Wertgegenstände des 87-Jährigen in Gefahr sind. Zur Sicherheit sollte er alles Wertvolle verpacken und vor die Haustür stellen. Der Mann schenkte dem angeblichen Polizeibeamten Glauben und stellte seine Wertgegenstände vor seine Haustüre, wo diese kurze Zeit später auch abgeholt wurden. Der Wert lag nach Angaben der Polizei im niedrigen fünfstelligen Bereich.
Höchberger Diebesgut nach zwei Stunden von Aschaffenburger Polizisten entdeckt
Zwei Stunden nach dem Betrug, gegen 21.35 Uhr, führte die Verkehrspolizei Aschaffenburg-Hösbach eine verdachtsunabhängige Verkehrskontrolle auf der A 3 durch. Hierbei kontrollierten die Beamten einen mit zwei Personen besetzten VW Golf. In dem Fahrzeug fanden die Polizisten Wertgegenstände, die mutmaßlich aus dem vorangegangenen Callcenterbetrug stammen. Die beiden Männer im Alter von 19 und 20 Jahren wurden daraufhin vorläufig festgenommen.
Am Freitagvormittag wurden die beiden Männer einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Würzburg vorgeführt, der jeweils einen Haftbefehl erließ. Die Männer im Alter von 19 und 20 Jahren wurden anschließend in unterschiedliche Justizvollzugsanstalten gebracht, heißt es im Polizeibericht.
Die Polizei Unterfranken gibt Tipps gegen Callcenterbetrug
Die unterfränkische Polizei gibt folgende Tipps gegen Callcenterbetrug: Legen Sie auf. Die Polizei weist niemals an, Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder an Abholer zu übergeben. Übergeben Sie keine Geldbeträge an Fremde! Auch die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen! Die Täter können mittels Call ID-Spoofing jede von ihnen gewünschte Rufnummer auf dem Telefondisplay anzeigen lassen - bei der echten Polizei erscheint niemals die 110 (auch nicht mit Vorwahl). Außerdem rät die Polizei, mit Freunden, Nachbarn und Verwandten über das Phänomen zu sprechen.

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