Die Regierung von Unterfranken bewilligte für das laufende Jahr Fördermittel für Maßnahmen des Feldhamster-Hilfsprogramms. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts entnommen.
„Vor 50 Jahren galt der Feldhamster noch als Plage auf den Feldern“, weiß Heiko Lanig, Koordinator für den Feldhamsterschutz im LPV Würzburg. Seit Anfang der 1990er Jahre ist der Feldhamster mit dem Inkrafttreten der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie als bedrohte Tierart offiziell geschützt. Und trotz aller Bemühungen zu dessen Erhalt wurde der Feldhamster 2020 sogar in die Internationale Rote Liste der vom Aussterben bedrohten Arten aufgenommen. In Unterfranken kommt der Nager nur noch in den Landkreisen Würzburg, Kitzingen und Schweinfurt vor.
Um den Tieren eine Chance zum Überleben zu geben, startete in Bayern im Jahr 2002 das Artenhilfsprogramm Feldhamster. Zu dessen Umsetzung arbeitet der LPV Würzburg mit den landwirtschaftlichen Betrieben der Region zusammen und berät diese bei einer hamsterfreundlichen Bewirtschaftung ihrer Ackerflächen. Die Landwirtinnen und Landwirte verzichten dabei auf einen Teil ihrer Ernte und lassen bis zu zwölf Meter breite Streifen ihrer Getreidefelder stehen. Die Gelder aus dem Hilfsprogramm dienen als finanzieller Ausgleich für den Ernteverzicht.
Insgesamt konnten durch die staatliche Förderung im Landkreis Würzburg im laufenden Jahr rund 30 Hektar Ernteverzichtsstreifen angelegt werden, berichtet Heiko Lanig. Der LPV Würzburg appelliert an den Freistaat Bayern, die Schutzprogramme zu erhalten. (cor)
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