Wie sollen Gemüsefelder in der Bergtheimer Mulde künftig bewässert werden? Mit dieser Frage hat sich das Würzburger Ingenieurbüro Röschert zwei Jahre lang beschäftigt. Erste Ergebnisse wurden kürzlich im Würzburger Landratsamt vorgestellt. In den nächsten Monaten sollen vier Varianten präsentiert werden, wie der zusätzliche Wasserbedarf für den Anbau von Karotten, Kohl oder Kartoffeln gedeckt werden könnte.
Würzburg
Herr Gerner, eine Wasserentnahme im Sommer scheidet grundsätzlich aus. Maßnahmen die es ermöglichen das seltene Niederschlagswasser in der Landschaft zu halten wären sinnvoll: Hecken in die ausgeräumte Landschaft, Agroforst ( https://www.landwirtschaft.de/wirtschaft/beruf-und-betrieb/trends-und-innovationen/was-ist-agroforstwirtschaft ) angepasste Kulturen - die wenig Wasser brauchen, Humusaufbau und vieles mehr. Wo ist die Disskussion darüber? Die vielfältigen Nutzungsansprüche von der Quelle bis zur Mündung des Mains werden mit dem Klimawandel zunehmen. Einen wirklichen Plan kann man nicht erkennen.
@Genser: Lesen Sie noch mal aufmerksam. Sowohl das im Winter überschüssige Wasser als auch der im Sommer für den Main zu heiße Kühlmittelrückfluss sind im Speicher bzw auf den Feldern besser aufgehoben, als irgendwo sonst. - - - - - Natürlich wird auch Humus aufgebaut, Anbausysteme verändert usw. Das findet statt. Halt nicht hier im Artikel, sondern draußen in der Praxis. Nur genügt das leider nicht. Gemüse wird in Trockenphasen zukünftig nicht ohne Bewässerung auskommen. Also sollte man die so nachhaltig wie möglich gestalten. Mit gespeichertem Überflusswasser ist das allemal gescheiter, als mit knappem Grundwasser.
Ich habe aufmerksam gelesen und deshalb geschrieben, dass eine Wasserentnahme im Sommer grundsätzlich ausscheidet!! Ihr Vorschlag ist also unsinnig. Regnet es wenig, fehlt es dem Main an Zufluss. Auch die Überleitung aus der Donau kommt durch Niedrigwasser immer häufiger an seine Grenzen. Wasserentnahmen aus dem Main wird selbst für die von Ihnen genannten Industriebetriebe im Sommer zum Problem. So musste der Industriecenter Obernburg in der Vergangenheit schon die Wasserentnahme einstellen. Juli 2025, Wasserentnahme u.a. aus dem Main untetsagt: https://www.frankfurt-live.com/wasserkrise-in-frankfurt-verbot-der-wasserentnahme-ein-zeichen-wachsender-umweltnot Juni 2025, Wasserentnahme in vielen Bundesländern untersagt: https://www.t-online.de/heim-garten/garten/gartenarbeit/id_100790026/trockenheit-landkreise-verbieten-wasserentnahme-aus-fluessen-und-gewaessern.html#hessen
Die besagten Betriebe und Kraftwerke entnehmen das Wasser sowieso ! So lange es der Main halbwegs ab kann, wird wieder eingeleitet (in der Folge gibt´s dann die Alarme...) und danach wird die Produktion vorübergehend auf das notwendige Maß gedrosselt. Die Zeiträume sind da aber kurz. Danach wird wieder eingeleitet. Zu lasten der Gewässerökologie. - - - - Gescheiter wäre, das für den Main zu warme Wasser nicht zurück zu leiten. Den ganzen Sommer. Nicht nur die paar schlimmsten Tage. - - - - Und in ganz schlimmen Extremsituationen könnte ein Speicher, so er denn groß genug gebaut und ausreichend befüllt wurde, sogar mal vorübergehend relativ kaltes Wasser dem Main abgeben oder alternativ für die Industriekühlung bereitstellen. (Bräuchte halt eine doppelt ausgeführte Leitung und eine Schichtspezifische Entnahme; Kaltes Wasser ist im Speicher unten, warmes oben) - - - - - Ohne den Speicher bleibt´s beim Status Quo: Der Main wird belastet bis zur Belastungsgrenze. Die Sonne macht den Rest.
Eine weitere ergänzende Wasserquelle: Für gewisse Zwecke brauchen und nutzen zum Beispiel Industriebetriebe und Kraftwerke bereits heute (und in Zukunft wohl noch mehr) das Mainwasser als Kühlmittel. In Hitzephasen soll bzw. darf das aufgeheizte Wasser jedoch nicht wie sonst üblich in den Main zurück geleitet werden. Dieses Wasser könnte man stattdessen dann mittels Pipeline in den Behälter pumpen. Dort bzw zur Bewässerung sind etwas höhere Wassertemperaturen wohl unschädlich. - - - - Der Clou : Der Vorgang passiert in einer Phase, wo bereits bewässert wird, der Behälter also nicht mehr randvoll ist. Man würde eine Speichervolumen von 1 Mio m³ bauen und könnte womöglich sogar 1,3 Mio m³ (oder so) in einer Saison verregnen, ehe der Vorrat aufgebraucht ist.
Haben Sie sich das selber ausgedacht, oder eine Quelle für diese Idee?
Für die Art der Verwendung gibt es keine Quelle. Denn bisher war das einfach nicht lösbar. Zwar muss das aufgeheizte Wasser irgendwo hin und solange es der Main ab kann (Kurz vor Warnung im Alarmplan - siehe neulich) wird eingeleitet. Danach wird das betreffende Kraftwerk oder der Industriebetrieb gedrosselt bzw außer Betrieb gesetzt. Aber andere Möglichkeiten gab es nicht, weil keine geeignete Wasserleitung, keine Verwendungsoption und kein Speicher da war. - - - - - - "Ausgedacht"? Eher im Ganzen betrachtet. - Ich gehe nicht davon aus, dass ich der erste bin, dem die mögliche Doppelnutzung statt der Mainbelastung einfällt, aber wer die Idee bisher hatte, konnte damit halt nichts anfangen. Umsetzung zu unrealistisch. - - - - - Das könnte sich dann bald ändern. Also sofern Die Distanz zwischen dem Ort, wo das erwärmte Wasser anfällt und der Leitung bzw dem Speicher nicht zu groß ist, die Speicherung bzw Sekundärnutzung also technisch und wirtschaftlich überschaubar zu realisieren ist.
Genau zu dieser Zeit benötigt doch der Main das vorhandene Wasser und dieses sollte gerade dann NICHT auch noch entnommen werden. Auch wenn es sonst verdampft. Wir sollten Dinge besser machen und nicht den ungünstigen Zustand noch verschlechtern. Sorry, das ist ein doch ein Taschenspielertrick, der so nicht aufgeht. Und die Pumpkosten sind definitiv auch sehr groß.
@Fr. Götz: Denken Sie mal weiter. In den heißesten Wochen könnte statt mit Mainwasser mit Wasser aus dem Speicher gekühlt werden (und das erwärmte Wasser zur Beregnung beigemengt werden). Und in der Zeit zuvor und danach, wo die Betriebe das Wasser SOWIESO entnehmen und üblicherweise nicht verdampfen lassen, sondern aufgeheizt wieder in den Main zurück leiten (was ihm schadet) wäre die Beregnung ebenfalls der geeignetere Ort für das Wasser.
Weil es viel nachhaltiger ist, Regenwasser zu speichern, um es bei Bedarf sinnvoll nutzen zu können, statt es ungenutzt ins Meer rauschen zu lassen und dann, wenn man Wasser braucht, das kostbare Grundwasser anzuzapfen, wird jedem Hausbesitzer geraten (Häuslebauern teils vorgeschrieben), in Phasen des Überflusses ( Regen...) Wasser aufzufangen (Regentonne, Zisterne). Genau das soll/wird hier letztendlich gemacht werden. Halt in dem für die Nahrungserzeugung erforderlichen Maßstab. Und zu einem Bruchteil der Kosten und Umweltauswirkungen, die viele kleine Zisternen zusammengerechnet verursachen würden, um insgesamt die selbe Menge Wasser zu speichern und um die selbe Entnahmemenge aus dem Grundwasser zu vermeiden. - - - - - - - Und der Clou: Anders als die Zisternen, die ja auch im Sommer Regenwasser auffangen, welches dann dem Main in der Wasserarmen Zeit (zum Beispiel jetzt - Siehe die Alarme neulich) fehlen kann, würde der Großspeicher ausschließlich in Überflusszeiten befüllt.
Das auffangen von Regenwasser mit Zisternen darf jeder, auch die Landwirtschaft darf das. Das Problem ist eher die Nutzung des Mainwassers, Da haben auch andere Gemeinden wie Iphofen, Oberschwarzach, Nordheim und Sommerach Bedarf angemeldet. Womöglich kommen dann noch weitere Gemeinden und die Staatsforsten? "Gewinnt" dann bei der Wasserentnahme die Gemeinde am weitestenden mainaufwärts, gibt es Prioritäten für Landwirtschaft, Winzer, Industrie, Schifffahrt und Umwelt? Beim Weinbau kann ich mir ja noch vorstellen, das sich das noch rechnet, oder bei Pfingstrosen, aber bei einem Massenprodukt wie Gemüseanbau? Vermutlich wird noch länger über das Thema diskutiert als in Iphofen (über 4 Jahre). Und wenn die Planung der 8km Wasserleitung so lange dauert wie SuedLink, noch viel länger...
Das Wasser im Main, wenn er zu viel davon führt, ist Regenwasser. - - - Aber sagen Sie ruhig mal was dazu, dass die private Zisterne das Wasser auch im Sommer auffängt, wenn der Main es braucht.
Sie bestätigen also, das es im Sommer einen Wassermangel im im Main gibt. Und dennoch beharren sie auf ihren Unsinn auch im Sommer zusätzlich Wasser - das Kühlwasser - für die Bewässerung zu verwenden. Mehr Bedarf es nicht für die Bestätigung ihres Unsinns.
@Eberth: Da fragen Sie mal besser einen Fachmann, bevor Sie sich das Urteil bilden. Für die Gewässerökologie ist ein etwas geringerer Abfluss (zumal der Pegel dank Staustufen ohnehin konstant ist) eben das kleinere Übel, als die höhere Temperatur (samt geringerer Sauerstoffkapazität und beschleunigtem Algenwachstum). Und der Speicher ermöglicht, dass in den allerschlimmsten Wochen gar kein Wasser des Mains entnommen/aufgeheizt werden müsste
Sehr geehrte Frau Regierungspräsidentin Weizendörfer, "Im Winter, wenn es ausreichend Wasser gibt, wird man dem Main über mehrere Monate hinweg diese Menge entnehmen können", meinte Axel Bauer, Sachgebietsleiter Wasserwirtschaft der Regierung von Unterfranken bei der Vorstellung der Studienergebnisse." -- Hmm. ... Nein! Es gibt auch anderswo (TM) noch potentiellen Bedarf ggfs. Wasser aus dem Main (zu anderen Zwecken) (temporär) zu entnehmen. Dazu kommt noch, daß der Main nicht so dolle gleichmäßig (im Winter mehr) Wasser führt (als alle anderen Flüsse in Deutschland). Näheres siehe erstmal hier: https://geoportal.bafg.de/dokumente/had/39Durchfluss_und_Durchflussvariabilitaet.pdf Ich fordere Sie hiermit auf den Inhalt von Aussagen zukünftig besser abzuwägen. Gegebenenfalls könnte sonst der Eindruck erweckt werden es bestünde nicht die nötige Neutralität in Abwägungsfragen.
Da haben sich die Gemeinden im Würzburger Norden finanziell an der Machbarkeitsstudie beteiligt, weil man ihnen versprochen hat, bestimmte Fragen zu klären (z.B. Auswirkungen auf Pachtpreise, Umwelt- und Artenschutz) und am Ende wurde das nicht beantwortet. Bekommen sie jetzt ihr Geld zurück? Im Zivilrecht wäre das jetzt die logische Konsequenz.
Interessant wäre, wieviel Wasser dem Main auch ausserhalb Unterfrankens entnommen werden soll... es ist 1 Gewässer.
Sehr guter Einwand. Gibt's dazu belastbare Daten von den Ämtern?
Vielleicht sollte gleich auch erhoben werden, wie viel Wasser der Nordsee zukünftig entnommen werden soll. Nicht dass die noch austrocknet...
Mit derartigen Aussagen Herr Gerner diskreditieren Sie mit Verlaub ein konstruktives Projekt. Aber, und das ärgert mich ungemein, vielleicht ist das ein Problem, dass bei allgemein ein Thema ist. Erst komm ich, dann lange nichts und jammern gehört zum Handwerk. Sorry, aber so läufts nicht, damit verscheucht man fleißig auch wohlmeinende Mitdenker und Anrainer.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden