Die Oberzeller Franziskanerinnen haben auf ihrem Generalkapitel 2025 ein Positionspapier verabschiedet, das klare Stellung für Menschenwürde, soziale Gerechtigkeit und Demokratie bezieht. Die Versammlung, die im Kloster Oberzell bei Würzburg stattfand, brachte Delegierte aus Deutschland, Südafrika und den USA zusammen. In dem Papier betonen die Schwestern ihre Unterstützung für benachteiligte und bedrohte Menschen, darunter Geflüchtete, Queere, Menschen mit Behinderung und von Rassismus Betroffene. Der Sendungsauftrag der Gemeinschaft, insbesondere Frauen eine Stimme zu geben, bleibt aktuell.
Ein konkreter Beschluss des Kapitels ist die Einführung eines Schwestern-Patinnenamts für die Einrichtungen der Kongregation. Diese Patinnen sollen Mitarbeitende und Bewohnerinnen und Bewohner begleiten und eine neue Form der Präsenz schaffen, besonders dort, wo keine Schwestern mehr direkt mitarbeiten können. Die Generalleitung soll zudem darauf achten, Konvente in der Nähe von Einrichtungen wie St. Ludwig in Würzburg oder den Häusern in Südafrika zu erhalten. Die internationale Vernetzung soll durch gezielte Nutzung digitaler Formate intensiviert werden.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Schöpfungsverantwortung. Die Kongregation strebt CO₂-Neutralität an und setzt sich für den Schutz der Artenvielfalt auf eigenen Flächen ein. Zudem bekräftigten die Schwestern ihr Engagement für die Aufarbeitung und Prävention von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt im Ordenskontext.
Die Kongregation der Dienerinnen der heiligen Kindheit Jesu, bekannt als Oberzeller Franziskanerinnen, zählt derzeit 87 Mitglieder. Das Generalkapitel, das alle sechs Jahre stattfindet, legt die Schwerpunkte der Gemeinschaft fest und wählt die Leitungsgremien. (acon)
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