In seiner 43. Saison widmet sich der Theaterverein Reinsbronner Bühnenzinnober dem Bauernkrieg, der vor 500 Jahren auch in der Region tiefe Spuren hinterließ. So etwa durch die Brandschatzung des Klosters Frauental und der Burg Brauneck, die hoch über Niedersteinach thront. Dort, im Creglinger Stadtteil im lieblichen Steinachtal, findet auch das Freilichttheater des Bühnenzinnobers statt, schreibt der Theaterverein in einer Pressemitteilung.
Wie bereits 2022 wird es in Form eines Stationen-Theaters aufgeführt. Der Verein beleuchtet das Oberthema Bauernkrieg auf vielfältige Weise. Nur eine der drei Szenen spielt in der Vergangenheit, im Mai 1525, als die Burg Brauneck von aufrührerischen Bauern in Brand gesteckt wurde.
Die historische Quellenlage zu den Vorgängen um Burg Brauneck ist dünn, doch die Überlieferung besagt, dass der Bauernhaufen im Mai 1525 auf die Burg vorrückte und Verhandlungsbereitschaft signalisierte. Als der Vogt der Enheimer Lehnsherren im guten Glauben die Burgtore öffnete, sollen die Bauern seine Gutgläubigkeit ausgenutzt und die Burg geplündert und angezündet haben. In der historischen Szene treffen drei aufständische Bauern auf ihrem Weg nach Würzburg auf zwei flüchtende Nonnen, wobei auch die unterschiedlichen Strömungen innerhalb der Aufständischen deutlich werden.
Eine weitere Szene ist in der Gegenwart angesiedelt. Hier soll eine Theater-AG aus disziplinarischen Gründen ein Theaterstück zu einem Thema aus der deutschen Geschichte verfassen. Die Jugend entscheidet sich für den Bauernkrieg, da die Burg Brauneck in der Nähe liegt. Die Jugendlichen nähern sich dem Volksaufstand mit jugendlicher Unbekümmertheit und stellen die Frage: Was sagt uns der Volksaufstand heute? Wer kämpft heute für seine Freiheit und soziale Gerechtigkeit?
Dritte Szene spielt in der Zukunft
Die dritte Szene spielt in der Zukunft und wirft einen Blick ins Jahr 2125, wenn der Bauernkrieg 600 Jahre zurückliegt. Die Besucher können sich auf eine spannende Vision der Gesellschaft in 100 Jahren freuen. Hat der Mensch aus Fehlern gelernt oder die Verantwortung in die Hände einer Super-KI gelegt? Zwei Szenen entstehen unter der Regie von Peter Warkentin, eine Szene unter der Leitung von Autor Arno Boas.
Der Theaterverein freut sich, den Projektchor der Gesangvereine Eintracht Reinsbronn und Sängerkranz Bieberehren zum Mitwirken gewonnen zu haben. Der Chor wird an der alten Schule etwa 45 Minuten vor dem jeweiligen Spielbeginn musikalisch auf den Theaterabend einstimmen, stilecht mit alten Liedern, die Themen wie Revolution und Freiheitskampf aufgreifen.
Für Autor Arno Boas aus Finsterlohr ist diese Saison besonders, da er sein 40-jähriges Autorenjubiläum feiert. Seit 1985 hat er rund 40 Theaterstücke verfasst, die auch in Südtirol, Österreich und der Schweiz gespielt werden. Die Premiere des Stationentheaters ist am Freitag, 27. Juni. (pz)
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