


Beeindruckende Feuershows, anmutige Tänze, Kämpfe um Ruhm und Ehre - drei der vielen Highlights, die Besucherinnen und Besucher beim Mittelaltermarkt erleben durften. Drei Tage lang, vom 23. bis 25. Mai, verwandelte sich die Leonhard-Frank-Promenade in Würzburg in ein mittelalterliches Lager. Organisiert von der Marktgemeinde Giebelstadt und veranstaltet von der Stadt Würzburg konnten die Besucherinnen und Besucher ins Jahr 1525 zurückreisen, um das Leben zur Zeit des Bauernkriegs hautnah zu erleben, schreibt die Gemeinde Giebelstadt in einer Mitteilung. Anlass des Marktes ist das 500-jährige Gedenken an den Bauernkrieg, dessen letzte Schlacht in Franken zwischen Ingolstadt und Sulzdorf stattfand.
Neben diversen Marktständen, an denen mittelalterliche Gewänder, Haarschmuck, Kinderspielzeug aus Holz sowie Met und Liköre angeboten wurden, wurden auch traditionelle Handwerke vorgeführt - beispielsweise, wie die Menschen 1525 kochten, Seile herstellten oder Metall bearbeiteten. Auch eine Falknerin mit ihrem Falken war vor Ort. Das sorgte bei vielen Besuchenden für Staunen. Die Lagergruppen gaben Einblicke in das Alltagsleben der Landbevölkerung und informierten über die unterschiedlichen Arten von Schwertern und deren Gebrauch - die zur Überraschung vieler ziemlich schwer waren. Daneben, so Johannes von der Würzburger Keilerey, führten die Ritter meist noch Schilde zur Verteidigung.
Neben Schwertern gab es aber auch Waffen, etwa das Handrohr, eine der ältesten Handfeuerwaffen der Geschichte. „Es ist im Endeffekt ein Stock, an dessen Ende ein kleiner Gewehrlauf aufmontiert ist“, erklärte Johannes von der Keilerey bei einer Vorführung. „Für eine normale Schlacht war das schwierig verwendbar, sehr gut aber bei einer Belagerung“. Denn dort befinde man sich nicht in Bewegung, sondern warte auf die Angreifer. Gezündet wurde im Anschluss dann eine Pfeilbüchse, auch Loshultbüchse genannt, die um 1330 verwendet wurde. Ergänzt wurde das mittelalterliche Markttreiben laut Mitteilung der Gemeinde durch diverse Showeinlagen.
Wie das Liebesspiel an den königlichen Höfen aussah, zeigte der Verein Armati Equites, der mehrere historische Tänze aufführte. Bei der letzten Runde holten die Ritter und Edeldamen Mitglieder aus dem Publikum hinzu und brachten ihnen die Schritte bei. Mit eingebunden wurde das Publikum auch beim Mitmach-Theater „Rumpelmärchen“, das nicht nur kleine, sondern auch große Besucherinnen und Besucher zum Lachen brachte.
Aufgeführt wurde das beliebte Märchen „Hänsel und Gretel“ der Gebrüder Grimm. Der Clou: Das Märchen wurde auf unterhaltsame Art und Weise in die Moderne geholt. So suchen die Geschwister nach ihrer Mama, die viel zu viele Schuhe bestellt hat, und ihrem Vater, die sich im Wald verlaufen haben. Dabei wurden unter anderem Bonbons - zur Wegmarkierung - im Publikum verteilt, das dadurch aktiv in die Geschichte eingebunden wurde.
Für Staunen sorgte zum Abschluss dann die Feuershow der Keilerey, die die „explosive Stimmung“ im Jahr 1525 wiedergab. Immerhin habe es auch beim Sturm auf die Festung in Würzburg „geknallt“. Deshalb wurden die Feuerflammen immer größer und explosiver. Das Ende bleibt aber auch bei der Keilerey gleich: Die Bauern verlieren. Eine Zugabe gab es aufgrund der Forderung des Publikums aber trotzdem. (afk)
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