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Giebelstadt : Spieleabend für Toleranz im „Zacherle“: Wie gemeinsames Spielen Barrieren abbaut

Giebelstadt

Spieleabend für Toleranz im „Zacherle“: Wie gemeinsames Spielen Barrieren abbaut

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    Beate Betschler erklärte den Kindern und Jugendlichen jeweils die Regeln zu den einzelnen Spielen.
    Beate Betschler erklärte den Kindern und Jugendlichen jeweils die Regeln zu den einzelnen Spielen. Foto: Nicole Schmidt

    Eine große Auswahl bekannter Gesellschaftsspiele erwartete die Kinder und Jugendlichen beim ersten „Spieleabend für Toleranz“ im „Zacherle“ in Giebelstadt. Organisiert von Nina Kramer (Flüchtlingshilfe) sowie Beate Betschler (Gemeindejugendarbeit), sollten durch das Format Berührungsängste abgebaut und der Kontakt zwischen Menschen mit Migrationshintergrund und Giebelstädterinnen und Giebelstädtern gestärkt werden. Das geht aus einem Schreiben der Gemeinde hervor, dem auch folgende Informationen entnommen sind. Es ging aber auch darum, ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit und für Toleranz zu setzen. Denn „Spielen verbindet“, sind sich die Organisatorinnen einig.

    „Wenn es um Kultur und Erfahrungen geht, ist vieles nur Hörensagen. Es ist wichtig, dass wir Momente schaffen, wo Menschen sich begegnen können“, erklärt Kramer. Der neue soziale Treffpunkt in der Ingolstadter Straße bietet dafür die perfekten Bedingungen. Dort finden niederschwellig Angebote statt, die allen Altersgruppen offenstehen.

    Beim Spielen muss keiner sagen, wo er herkommt

    Das war auch die Intention hinter „Spielen für Toleranz“: sich auf Augenhöhe begegnen, ohne Erwartungen oder Anforderungen. „Beim Spielen muss keiner darüber sprechen, wo er herkommt, was er oder sie macht. Spielen fordert einen im Hier und Jetzt“, so Kramer weiter. Auf sozialer Ebene werden durch das gemeinsame Spielen Werte wie Zusammenarbeit und Konfliktfähigkeit gefördert, es entwickeln sich aber auch soziale Beziehungen.

    Rund 20 Kinder spielten gemeinsam

    Eine Idee, die sich als Erfolg entpuppte: Beim ersten „Spieleabend für Toleranz“ wurde es schnell voll. Rund 20 Menschen – mehrheitlich Kinder und Jugendliche unterschiedlicher Nationalitäten – spielten miteinander und tauschten sich aus. Betschler, die zu allen Gesellschaftsspielen die Regeln erklärte, hatte viel zu tun. Bald war jeder Tisch besetzt, überall wurden Spiele aufgebaut, und Kinderlachen erfüllte den Raum.

    Auch Bürgermeister Helmut Krämer war den gesamten Abend vor Ort und spielte mit den Kindern und Jugendlichen.
    Auch Bürgermeister Helmut Krämer war den gesamten Abend vor Ort und spielte mit den Kindern und Jugendlichen. Foto: Nicole Schmidt

    Unter den Anwesenden befand sich auch Anni, die demnächst acht Jahre alt wird. Sie spielte mit mehreren anderen Kindern – aber auch mit Bürgermeister Helmut Krämer, der sich an diesem Abend viel Zeit für die Kinder und Jugendlichen nahm und bis zum Schluss vor Ort blieb – mehrere Runden „Concept Kids“.

    Ein Spiel, bei dem Tiere erraten werden müssen. Für die Beschreibung braucht es keine Worte – mithilfe kleiner Rahmen können auf dem Spielbrett Eigenschaften, Farben und Merkmale markiert werden, die Hinweise auf das gesuchte Tier geben. „Ich finde es interessant, dass es Spiele gibt, die fast komplett ohne Sprache auskommen“, hielt Anni fest, während sie gerade einen Rahmen auf eine Eigenschaft ihres noch unbekannten Tieres schob. Die deutsche Sprache wurde durch das Spielkonzept kaum benötigt – der gegenseitige Austausch und das gemeinsame Raten funktionierten trotzdem problemlos. Gemeinsames Spielen, so die Organisatorinnen, baue deshalb auch Sprachbarrieren ab, wie sie im Alltag häufig vorkommen.

    Der nächste Termin steht bereits

    Das Fazit der Kinder fiel durchweg positiv aus: Sie freuten sich, dass sie viele neue Spiele ausprobieren konnten und spielen durften, worauf sie Lust hatten. Besonders beliebt waren „Klask“, „Looping Louie“, „Concept Kids“ und „Kluster“. Für besonders viel Spaß sorgte am Ende des Abends das Spiel „Krakelorakel“, bei dem die Mitspielenden Begriffe zeichnen mussten.

    Sie ergänzt mit Blick auf den gesamten Abend: „Das Feedback war durchweg positiv. Die Kinder waren begeistert. Ihr Wunsch fürs nächste Mal: Dass neben den Kindern noch mehr Erwachsene teilnehmen – für eine noch größere Durchmischung hinsichtlich Altersklassen und Herkunft. (zis)

    Der nächste „Spieleabend für Toleranz“ ist am Mittwoch, 23. Juli, um 17.30 Uhr im „Zacherle“. Alle ab acht Jahren sind willkommen.

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