An drei Tagen haben 35 zufällig ausgewählte Würzburgerinnen und Würzburger miteinander diskutiert und zum kontroversen Thema Mobilität Empfehlungen an den Stadtrat ausgearbeitet. Das Ergebnis der Beratungen hat der erste Würzburger „Zukunftsrat“ danach an Oberbürgermeister Martin Heilig übergeben. Unter anderem wünscht sich das Gremium mehr Fahrradstraßen und durchgehend Tempo 30 auf allen Straßen innerhalb der vom Ringpark umschlossenen Innenstadt.
Würzburg
Jaja, die Sache mit der Bürgerbeteiligung ... Dass es bei vielen Bürgern ein Misstrauen gegen solche undurchsichtigen (Zufalls-?)Algorhitmen gibt, darf nicht verwundern. Aber zur Sache: warum gelingt es nicht, den PKW breit in die Verkehrsplanung einer Innenstadt einzubeziehen? Weil es die falschen Autos sind: zu groß, zu dreckig und davon zu viele. Klein, leise und sauber, dann wären die Autos schon mal nicht das Feindbild. Also: SUVs raus und Amis rein!
35 “zufällig ausgewählte” Bürger, die sich freiwillig gemeldet haben, um mal eben Stadtpolitik zu spielen? Klingt mehr nach Hobby-Demokratie als echter Bürgerbeteiligung. Wer ernsthaft glaubt, dass dieses Mini-Gremium repräsentativ für Würzburg ist, unterschätzt die Vielfalt der Meinungen in der Stadt gewaltig. Natürlich melden sich vor allem jene, die Zeit und Lust auf politische Diskussionen haben – meist gut informiert, mobil und mit klarer Agenda. Dass dann Tempo 30 und mehr Fahrradstraßen rauskommen, überrascht nicht. Kritische Themen wie fehlende Parkplätze werden einfach ausgespart. Das Ganze wirkt eher wie ein pseudodemokratisches Feigenblatt, um unpopuläre Maßnahmen mit dem Stempel “von den Bürgern gewünscht” durchzudrücken. Ernsthafte Politik braucht mehr als gut gemeinte Symbolrunden.
Ernste Politik braucht Austausch und keine Tiraden in Kommentarspalten. Beschwerden und Fingerzeig sind immer einfacher von einer Tastatur aus zu äußern. Wer unzufrieden ist, hat die Möglichkeit sich zu engagieren. Zum Beispiel in einem "Vergangenheitsrat" auch bekannt als "Stehenbleib- oder warschonimmersorat". Mit persönlich ist der Zukunftrat lieber, da dort Generation entscheiden könnten, die die Weichen für die kommenden Jahre stellen können, die mit Sicherheit andere Anforderungen haben als die 1950er.
Billige Unterstellungen sind wohl alles, was Ihnen einfällt, nur weil das Gremium nicht zu 100% gemäß Ihren persönlichen Vorlieben empfohlen hat? Genau diese Kompromissunfähigkeit ist die Ursache dafür, dass hier im Land nichts mehr voran geht.
Die Auswahl der BürgerInnen geht nach dem Modell Planungszelle, nach Prof. Dr. Peter Dienel Uni Wuppertal. Theologe und Geograph: Rein zufällig - nicht gesteuert!
Tatsächlich habe ich vor einigen Wochen eine Einladung zu diesem Zukunftsrat in meinem Briefkasten gehabt. Und das ohne mich irgendwo angemeldet zu haben oder Mitglied einer politischen Partei zu sein. Leider konnte ich aus terminlichen Gründen nicht teilnehmen. Aber die in den Kommentaren geäußerten Zweifel an der Personenauswahl finde ich anmaßend und haltlos.
Es geht nicht um die zufällige Vorauswahl sondern um die 35 aus über 100.
Der Zukunftsrat ist auf 35 Teilnehmende beschränkt, weswegen eine Zufallsauswahl unter den über hundert positiven Rückmeldungen, dem Dreifachen des erwarteten Wertes, gezogen werden musste. Die finale Auswahl erfolgte zufällig, gewichtet nach statistischen Daten. https://www.uni-wuerzburg.de/wuelab/forschung/transformationsexperimente/wuerat-zukunftsrat-wuerzburg/ja
Die Tickets im Nahverkehr sind überall so hoch, dass der Einstieg sich nicht mehr lohnt.
Hierzu habe ich eine schöne Auflistung: >>> 6er Karte ab Estenfeld seit 01.01.2025 + 23,70 % ab 01.08. 2025 + 2.05 % & ab 01.10.2025 + 3,50 % und gleichzeitig eine Verschlechterung des Service wie z.B. Unpünktlichkeit oder schlecht deutsch sprechendes Personal etc. etc. Gruß Klaus Habermann, Estenfeld !
Die Vorschläge des Zukunftsrats finde ich gut. Klasse, dass es in Würzburg so eine Einrichtung gibt. Bin gespannt was von den Vorschlägen auch in die Tat umgesetzt wird...
Mir sind die Informationen auch nicht ausreichend. Wie setzen sich die 35 Leute zusammen? Wie "zufällig" wurde die Auswahl getroffen? Waren da auch Leute dabei, die in der Innenstadt wohnen? Waren auch Autofahrer dabei oder nur Radfahrer? Waren alle in dem Alter wie die Personen auf dem Bild oder waren auch ältere Leute dabei? Fragen über Fragen! Die Redaktion sollte das mal ermitteln und bekanntgeben!
"Martin Heilig erhofft sich von Gremien wie dem Zukunftsrat eine Debattenkultur, die sachlicher und weniger populistisch ist" Und zack - die ersten beiden Kommentare zerschießen das gleich mal
Die Geschichte ist die - @ Harald Schwarzmann - auch in WÜ gibt es kein Erkenntnis- sondern ein Umsetzungsproblem. Und zwar wenn ich das aus schlappen 50 Jahren Erfahrung so sagen darf seit Jahrzehnten, so dass ein neuer Arbeitskreis vielleicht sogar ganz neue Ansätze diskutieren wird, die aber ebenso wie alles vorher in den folgenden 50 Jahren nicht (wirklich) umgesetzt werden. Warum? Hm. Hauptsächlich weil es erstmal gar kein Geld und (deshalb) keine Mehrheiten im Stadtrat dafür gibt. Es wäre daher aus meiner Sicht für den OB gescheiter, so lange Überzeugungsarbeit für die schon "ewig auf Halde liegenden" Maßnahmen w. z. B. auch ein Park+Ride-Konzept zu leisten, bis er eine Mehrheit dafür hat, statt sich in neuen Maßnahmen zu verzetteln, die er genausowenig "durchbekommt". OK, 80 mio. Bundestrainer, und jeder weiß es besser XD Aber Fakt ist, in den letzten 50 Jahren ist bitter wenig umgesetzt worden, und daran ändert (bloßes Weiter-)Diskutieren gar nichts.
Bin auch überrascht von den hier geschilderten Ergebnissen - da wurden doch nicht etwa 35 Bürger/innen zufällig aus der Mitgliedsliste der Grünen ausgewählt? Was das Fußverkehrskonzept angeht, wäre ich hingegen überrascht, wenn es mal NICHT darauf hinaus-laufen (tihi) sollte, dass Fußgänger/in als Verkehrsteilnehmer/in untersten Ranges überall(!) auf höherwertige Verkehrsteilnehmer/innen (w.z.B. Fahrradfahrende) Obacht geben muss, um nicht am Unfall (selber) schuld zu sein... (ja im Gesetz steht es anders, aber wen kratzt denn das?!)
Die Alters-und Wohnsitzverteilung dieser 35 spricht nicht für eine zufällige Auswahl. Ein Schelm....
".. da wurden doch nicht etwa 35 Bürger/innen zufällig aus der Mitgliedsliste der Grünen ausgewählt?" Nein. Siehe https://www.uni-wuerzburg.de/wuelab/forschung/transformationsexperimente/wuerat-zukunftsrat-wuerzburg/
Tja leider verstehe ich immer zufällig etwas anderes. Ich kann mir nicht Vorstufen das sich besonders viele freiwillige die mir der aktuellen Situation zufrieden sind gemeldet haben. Hier wurde mal wieder eine Plattform gesucht die Meinung unsrers neuen OBs zu platzierten. Ganz unter den Motto, nicht ich sondern die Bürger wollen das.
Das Problem ist dabei einfach, dass meckern einfacher ist, als sich bei Lösungen zu engagieren. Wer was ändern (oder erhalten) will packt an und sitzt Dinge nicht aus.
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