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Würzburg: Abschied vom Reformpapst

Würzburg

Abschied vom Reformpapst

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    Bischof Dr. Franz Jung feierte ein Pontifikalrequiem für den verstorbenen Papst Franziskus im Würzburger Kiliansdom.
    Bischof Dr. Franz Jung feierte ein Pontifikalrequiem für den verstorbenen Papst Franziskus im Würzburger Kiliansdom. Foto: Kerstin Schmeiser-Weiß

    Kürzlich fand im Würzburger Kiliansdom ein feierliches Pontifikalrequiem statt, bei dem das Bistum Würzburg Abschied von Papst Franziskus nahm, der am Ostermontag im Alter von 88 Jahren gestorben war. Bischof Dr. Franz Jung würdigte den Verstorbenen als einen Papst, der die Kirche als „Motor weltweiter Solidarität“ und „Sakrament des Heils“ verstand, schreibt die Diözese Würzburg in einer Pressemitteilung, der auch die nachfolgenden Informationen entnommen sind. Er betonte, dass Franziskus die Kirche als „Feldlazarett“ sah, das heilen statt verurteilen solle. „Danken wir dem Herrn für diesen großen Papst“, sagte Jung.

    Unter den rund 600 Gläubigen, die den Gottesdienst im Dom mitfeierten, waren auch Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt, der evangelisch-lutherische Dekan Wenrich Slenczka und Michael Wolf, Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Würzburg. Mehr als 900 Menschen verfolgten die Feier im Livestream oder auf dem YouTube-Kanal des Bistums. Viele nutzten die Gelegenheit, sich in das im Dom ausgelegte Kondolenzbuch einzutragen.

    In seiner Predigt hob Bischof Jung hervor, dass Papst Franziskus „ganz andere Akzente“ als seine Vorgänger setzte. Er habe auf „Unterbrechung und Störung“ des Kirchenbetriebs gesetzt und die Kirche aufgefordert, „an die Ränder“ zu gehen. Franziskus habe die Kategorien Barmherzigkeit und Zärtlichkeit neu in den theologischen Diskurs eingeführt, die praktische Konsequenzen nach sich zogen. Ein Beispiel für seine unkonventionellen Schritte sei die Ernennung der Ordensfrau Raffaela Petrini zur ersten Regierungschefin des Vatikanstaats.

    Eine Zeit der Suche und des Übergangs

    Bischof Jung betonte, dass Franziskus in seinen Enzykliken und Apostolischen Schreiben, wie „Evangelii Gaudium“ oder „Gaudete et Exsultate“, das Motiv der Freude als missionarische Triebkraft der Kirche hervorhob. Seine „chronisch gute Laune“ sei auch auf den direkten Kontakt mit Menschen zurückzuführen, den er in überraschenden Begegnungen, Briefen und Telefonaten suchte.

    Der Pontifikat von Papst Franziskus sei herausfordernd gewesen, so Jung, da viele Mühe hatten, mit seiner Unbekümmertheit Schritt zu halten. Franziskus habe sein Pontifikat als eine Zeit der Suche und des Übergangs betrachtet, mit einem Gespür dafür, dass die Kirche an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter stand. Das Heilige Jahr 2025 solle unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ Ermutigung bieten, um mit Glaubenszuversicht den Weg der Christusnachfolge zu beschreiten.

    Die Choralschola am Würzburger Dom, unter der Leitung von Domkantor Julian Beutmiller und Domorganist Professor Stefan Schmidt, gestaltete das Requiem musikalisch. Bischof Jung schloss mit den Worten: „Möge der Herr nun dem Apostel der göttlichen Barmherzigkeit selbst barmherzig sein und das gute Werk vollenden, das er in seinem Knecht Franziskus begonnen hat. Er ruhe aus von all seinen Mühen. Danke, Papst Franziskus.“ (nch)

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