Ihren Roman „Blinde Geister“ stellte jetzt Autorin Lina Schwenk in der Akademischen Buchhandlung Knodt vor. Schwenk gilt als eine der spannendsten Debütantinnen des Jahres, der Roman steht auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis, heißt es in einer Pressemitteilung des Buchblogs „Was Silke liest“, aus dem auch die folgenden Informationen entnommen sind. Die Veranstaltung war Teil der bundesweiten Reihe von zehn Blind-Date-Lesungen, die den Deutschen Buchpreis 2025 begleiten, der am 13. Oktober zur Eröffnung der Frankfurter Buchmesse verliehen wird.
Im Roman spürt die 1988 in Bochum geborene Ärztin Schwenk den Schatten familiärer Ängste nach, die von den 1950er-Jahren bis in die Gegenwart reichen. Mit ruhiger Intensität las die Autorin Passagen, in denen Kinderspiele im Keller zur Chiffre für das Schweigen der Eltern werden und die Bedrohung eines neuen Krieges wie ein unsichtbares Gespenst die Generationen durchzieht. Das Publikum in der voll besetzten Buchhandlung folgte gebannt der Geschichte um Olivia, die mit der latenten Angst ihrer Eltern vor Krieg und Bedrohung aufwächst. Immer wieder entspann sich während der Lesepausen ein lebhaftes Gespräch, in dem Schwenk über den schmalen Grat zwischen medizinischem Alltag und literarischem Schreiben sprach – und darüber, wie sich das „Unausgesprochene“ in Literatur verwandeln lässt. Viele Zuhörerinnen und Zuhörer berichteten von eigenen Kindheitserfahrungen mit elterlichen Sorgen oder familiärem Schweigen. (tsc)
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