Nach dem Spatenstich im Mai vergangenen Jahres ist das „Familienhaus der Diakonie“ in der Friedenstraße 25 in Würzburg nun fertiggestellt. Am Freitag, 17. Oktober, lädt die Diakonie zur feierlichen Eröffnung ein, wie es in einer Pressemitteilung des Diakonischen Werks Würzburg heißt.
In dem Bestandsgebäude wurden den Angaben zufolge elf Appartements für psychisch belastete oder erkrankte Frauen und deren kleine Kinder geschaffen. Ergänzt wird das Angebot durch eine Mini-Kita, die auch Kindern aus der Nachbarschaft offensteht.
Das Familienhaus richtet sich an Frauen, bei denen ambulante Hilfen für das Zusammenleben mit ihren Kindern nicht ausreichen. In Einzelfällen ist ein Einzug bereits in den letzten Wochen der Schwangerschaft möglich. Ziel ist es, die Bewohnerinnen mit ihren Babys und Kleinkindern in einem Zeitraum von ein bis zwei Jahren so zu unterstützen, dass sie im Anschluss als Familie wieder selbstständig zusammenleben können.
„Neben einer klaren Tagesstruktur und rund um die Uhr verfügbaren Ansprechpersonen aus dem multiprofessionellen Team zielen wir sowohl auf die therapeutische Unterstützung der Frau als auch auf die Förderung der Mutter-Kind-Interaktion“, wird Miriam Schneider, Psychologin und Leiterin des Familienhauses, in der Mitteilung zitiert.
Das Haus hat eine lange diakonische Tradition
Das Team im Familienhaus und in der Kita besteht aus 20 Beschäftigten verschiedener Fachrichtungen, darunter Kindererziehung, Hauswirtschaft, Ergotherapie, Krankenpflege, Sozialpädagogik und Psychologie. Die Mini-Kita „Zaubergarten“ auf dem Gelände bietet Platz für zwölf Kinder.
Leiterin Tamara Hielscher betont, dass der besondere familiäre Hintergrund jedes Kindes in einer kleinen Gruppe berücksichtigt werden könne. Die Kita steht auch weiteren Kindern aus dem Stadtteil Sanderau offen.
Das Anwesen in der Friedenstraße 25 blickt auf eine lange diakonische Tradition. 1928 vom Diakonischen Werk Würzburg erworben, diente es zunächst als Waisenhaus, später der Seniorenpflege und zuletzt als sozialpsychiatrische Rehabilitationseinrichtung. Die neue Nutzung als unterstütztes Wohnen für seelisch belastete Frauen und ihre Kinder wurde durch eine Kombination aus Eigenmitteln, Spenden, Erbschaften und der Förderung durch den Sternstunden e.V. ermöglicht. Die Pflegesätze werden nach einer Vereinbarung zwischen Jugendamt und Bezirk aufgeteilt.
Auch wenn noch Restarbeiten anstehen, werden die ersten Kleinfamilien in den nächsten Wochen einziehen, heißt es in der Mitteilung. (sakr)
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