Über 100 Gäste fanden sich am 25. Juni im Grombühler Felix-Fechenbach-Haus zur Feier des 40-jährigen Bestehen des Agnes-Sapper-Hauses in Würzburg ein. Im Mittelpunkt stand weit mehr als das 40-jährige Bestehen einer sozialpsychiatrischen Rehabilitationseinrichtung, aus der im Laufe der Jahrzehnte in der Würzburger Diakonie die vielfältigen Angebote der Sozialpsychiatrischen Hilfen entstanden sind. Gefeiert wurde die permanente Weiterentwicklung einer ambitionierten Idee – Menschen, die seelisch krank sind, in die Mitte der Gesellschaft hereinzuholen.
Bezirkstagspräsident Funk dankte der Diakonie für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahrzehnten. Der designierte Oberbürgermeister Martin Heilig freute sich über die heilsamen, positiven Impulse, die vom ASH für die Stadt ausgingen. Den Fachvortrag zur Feier des Agnes-Sapper-Hauses hielt Prof. Dr. Christoph Walther, Professor für Soziale Arbeit an der Technischen Hochschule Nürnberg.
Ein Haus in diakonischer Tradition
Bei der Gründung der „Übergangseinrichtung für psychisch kranke Erwachsene“ im Juni 1985 war das Haus noch im Sanderauer Anwesen Friedenstraße 25 angesiedelt. Die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde hatte es 1928 erworben, um darin ein Altenheim zu betreiben. Die Schriftstellerin und Jugendbuchautorin Agnes Sapper stellte das Honorar für ihr Buch ‚Die Familie Pfäffling’ „mit einem lieben Gruß an die Sorgenkinder im Heim“ zur Verfügung. Diese großzügige Geste führte dazu, dass das Heim später ihren Namen erhielt. 1984 baute die Diakonie das Haus in eine stationäre Einrichtung für seelisch Kranke um. 2015 zog das „ASH“ um in die Huttenstraße 29a um.
Leiter der Sozialpsychiatrischen Hilfen und damit auch des Agnes-Sapper-Hauses ist seit 2021 der Sozialpädagoge Udo Hafner. Heute werden 25 Bewohnerinnen und Bewohner im Agnes-Sapper-Haus, 138 im Ambulant Betreuten Wohnen und zahlreiche mehr in der Tagesstruktur und im Bildungsträger TCW von insgesamt 57 Mitarbeitenden und 20 Ehrenamtlichen begleitet.
Bewährtes Fachpersonal
Udo Hafner ehrte dann auch die Sozialpädagogin Susanne Wolf für 40 Dienstjahre ehren. Seit Juni 1985, als die ersten drei Bewohner ins Agnes-Sapper-Haus eingezogen sind, ist sie eine verlässliche Stütze des Teams.
Hafner betonte, dass in der Arbeit mit psychisch erkrankten Menschen der gesellschaftliche Aspekt immer eine wichtige Rolle spielen muss: „Für eine Gesellschaft ist Ausgrenzung immer ein Makel, eine lebenswerte Gesellschaft grenzt nicht aus.“ (acz)
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