Grüne Bürgermeister und Landräte gibt es in Bayern schon, aber einen grünen Oberbürgermeister bisher nicht. Auch bundesweit sind grüne OBs rar: zehn gibt es – plus den Ex-Grünen Boris Palmer in Tübingen. Kein Wunder also, dass die Wahl von Martin Heilig zum Würzburger OB auch über Unterfranken hinaus verschiedene Medien beschäftigt. Eine Wahl, deren amtliches Endergebnis inzwischen fest steht: Martin Heilig hat demnach 64,8 Prozent und Judith Roth-Jörg 35,2 Prozent der Stimmen geholt.
Würzburg
Im Wort „Vetternwirtschaft“ ist vor allem auch das Wort „Wirtschaft“ enthalten. Für die meisten war genau dieser mögliche Aspekt eines Interessenkonfliktes relevant. Parteiinterne Themen interessieren da doch weitaus weniger.
Aus meiner Sicht die Hautpgründe für Martin Heiligs Wahlsieg: Taktische Distanz zu den Grünen: Im Wahlkampf hat Heilig die Parteizugehörigkeit fast komplett ausgeblendet – das brachte ihm Stimmen aus dem Lager der Politikverdrossenen. Dass er jetzt wieder ständig auf die Grünen verweist, wirkt heuchlerisch. Und dass sich die Partei den Sieg nun auf die Fahne schreibt, ist geradezu dreist. Schwache Konkurrenz: Leider war niemand da, der wirklich eine Alternative geboten hätte. Inhaltlich und rhetorisch herrschte bei den Gegenkandidaten Flaute. Mediale Schützenhilfe: Die Main-Post hat Heilig auffällig positiv begleitet. Kritik? Kaum. In einer Region ohne konservatives Gegengewicht in der Presse ist das ein Problem. Fazit: Das Ergebnis war erwartbar – aber bezeichnend für den Zustand von Politik und Medien in Würzburg.
Sie glauben ernsthaft, dass es Wähler gibt, die nicht „wussten“, welcher Partei Heilig angehört? Halten Sie doch Ihre Mitmenschen bitte nicht für so einfältig. Die labelnde Gleichsetzung von Person und Partei, wie sie die CSU auslebt - und auf die Grünen zu projizieren versucht ! - ist längst ein Auslaufmodell. Der Wähler ist klüger. Nur die CSU kapiert das nicht und versucht weiter von der Vergangenheit zu zehren und diese zwanghaft „zurück“ zu bekommen, Scheitern weiter vorprogrammiert. Vor allem, da zukunftsfähige Köpfe nicht nachkommen, anders als bei anderen Parteien.
Was soll Ihre Diskreditierung der Presse? Die Main-Post hat nur berichtet, was es zu berichten gab. Sie schreiben doch selbst, dass die Konkurrenz inhaltlich und rhetorisch schwach war. MH hat klug agiert und auf schmutzige Gegenattacken verzichtet. Was also hätte die MP da positives über JRJ berichten sollen, wo nicht viel war? Hätte sie von den CSU Verzweiflungsschlägen weit jenseits des Anstands NICHT berichten sollen, weil es aus Ihrer Sicht von der richtigen Seite kam? Wollen Sie lieber eine gelenkte Presse wie in DDR Zeiten, in der jeder belanglose Scheiß der eigenen Partei bejubelt wird, ansonsten nur belangloses berichtet wird? Zuletzt: Es gibt ja immer "die Studenten" in Würzburg, die angeblich die Wahl entscheiden. Was glauben Sie wie viele davon ein MP Abo haben? Ich schätz mal, nicht sehr viele. Sie sollten daher den Einfluss der MP nicht überschätzen und die CSU wäre an zu raten, die Wähler nicht für dumm zu halten. Vielleicht lernt man ja was draus.
Kritik an einseitiger Berichterstattung ist kein Angriff auf die Pressefreiheit – es ist ihr notwendiger Bestandteil. Wenn ein Kandidat auffällig sanft behandelt wird, während die Konkurrenz medial abgefrühstückt wird, darf man das benennen. Die Main-Post hat nicht nur berichtet, sondern gewichtet, interpretiert und geframet – das ist der Punkt. Und wer glaubt, der Einfluss eines Mediums ende beim Abo-Modell, hat nicht verstanden, wie Meinungsbildung heute funktioniert. Die CSU hat sicher Fehler gemacht – aber die grüne Glorifizierung durch die MP war sicher kein Zufall. Und der DDR-Vergleich? Billiger Reflex, wenn man sachliche Medienkritik nicht erträgt.
Lieber Herr Temming. Machen wir es doch mal einfach. Geben sie ein konkretes Beispiel, gerne auch mehrere, wo die Mainpost ihrer Ansicht nach Martin Heilig ihrer Ansicht nach sanft behandelt oder bevorzugt hat. Weiter bitte Beispiele in denen Frau Roth-Jörg diskreditiert wurde. Dann könnten sich alle hier ein Bild machen von dem was sie meinen.
Herr Kron, sie glauben wirklich, ich durchforste alle Ausgaben und bereite ihnen was auf? Sie dürfen sich gerne ihr Bild machen und ihre Meinung haben. Meine ist die, dass M.Heilig massiv bevorzugt wurde. Ein Beispiel, was mir in Erinnerung geblieben ist, ist dass sein Engagement in irgendeiner Gruppe auf der Titelseite stand. Frau Roth hat etwas ganz Ähnliches gemacht, das stand in der gleichen Ausgabe aber nur auf Seite 3 als kleiner Artikel am Rand.
Sorry Herr Temming. Ich respektiere ihre Meinung, aber das ist mir zu allgemein. Wer so argumentiert wie Sie, der muss auch "Butter bei die Fische" bringen und nicht immer nur allgemein auf die Grünen "hauen". Ich habe keinen Artikel gefunden in dem Herr Heilig im direkten Vergleich zu Frau Roth-Jörg bevorzugt wurde. Die von Ihnen vorgetragene Benachteiligung: Heilig auf Seite 1 und Roth-Jörg auf Seite 3 kann auch organisatorische Gründe haben. Sagen sie einfach welche Artikel sie meinen und dann fragen wir mal bei der Mainpost nach. Ich fürchte aber das Ihnen das auch nicht recht ist. Sie glauben eh nicht was die Mainpost schreibt.
Die CSU-Sachaussagen waren so doppelbödig, daß jeder der Themen schon länger begleitet hatte merkte daß das Reklame ohne Inhalt war. Einfach nur opponieren ist einfach nicht staatstragend: "Wenn die Bürger es wollen, gibt es ein Ratsbegehren zur Linie 6". Nach 15 Jahren Planung und ausführlichen Debatten ist jetzt Baurecht da! Die Antragsfristen für die 90% Zuschüsse laufen am 32.12.25 ab. Also entweder am 2. Juli 2025 die unterschriebenen Anträge nach Berlin schicken oder ewige 25 Jahre warten.
Die Würzburger Wählerinnen und Wähler wollten eben nicht Roth, sondern grün, also kein CSU-Geklüngel.
gibt es auch noch andere wichtige Sachen in Würzburg?? Soll jetzt mal seine Arbeit machen und gut isses.
Wie er grüner OB wurde? Indem er sich nicht mit grüner Pareiprominenz sehen lies und seinen parteilichen Hintergrund eher verschwieg. Er wollte nicht als Grüner wahrgenommen werden.
Sie fragen- wie wurde der grüne Heilig OB in Würzburg? Durch masive Wahlhilfe der hiesigen Presse ist die einfache Antwort.Daß Ungereimtheiten der Kanfdidaten aufgeklärt werden sollen ist selbstverständich,es kommt nur darauf an,wann und wie! Bei der SpDKandidatin veröffentlichte man ihre Mäkel nachdem sie nicht mehr in die Stichwahl kommen konnte,bei Kanidatin Jörg Roth eine Woche VOR dem ersten Wahlgang und eine Woche VORder Stichwahl.Beides wohl bewußt gesetzte Termine.Die Artikel wuden bis zum Abschluß der Wahl permanent veröffentlicht! Mit objektiver Berichterstattung einer Zeitung hatte das nichts zu tun! Viele Wähler sind daher auch nicht zum Wählen angetreten.Bei solch einem Presseverhalten ist auch zu befürchten,daß viele Wähler in Zukunft sich der AfD zuwenden werden.
Lieber verehrter Herr Müller. Glauben sie eigentlich den-mit Verlaub gesagt- Schmarrn, den Sie da schreiben? Ich glaube die Menschen in Würzburg sind klug und selbstständig genug um ihre Wahlentscheidung unabhängig von der Mainpost zu treffen. Warum sie diese "schlimme" Zeitung mit Ihrem Abo auch noch finanziell unterstützen erschließt sich mir auch nicht.
Haben Sie Fakten für ihre Mutmaßungen? Ansonsten kann ich nur empfehlen https://www.mainpost.de/regional/wuerzburg/was-ist-richtig-was-ist-wichtig-warum-journalismus-nicht-voellig-neutral-und-rein-objektiv-sein-kann-art-11294627 mal zu lesen.
Herr Müller, Sie haben zweifelsohne Recht! Ohne die Mainpost und deren penetranter und unzweifelhafter Unterstützung hätte bei neutraler Berichterstattung das Ergebnis anders ausgesehen
Liebe Frau Erhard. Nennen sie dich bitte mal Beispiele, wo die Mainpost einseitig Herrn Heilig unterstützt hat. In einigen Beiträgen wurden allen Kandidaten die gleichen Fragen gestellt und deren Antworten unzensiert veröffentlicht. Ich bin der Ansicht dass sich Frau Roth-Jörg letztendlich mit der Email- Geschichte ins Abseits manövriert hat. Sie hat versucht mit einer anonymen Mail, deren Inhalt sie nicht geprüft hat, ihren Kontrahenten zu diffamieren. Was ist das bitte für ein Umgang unter Demokraten. Hätte sie diese Mail gleich der Compliance-Stelle bei der Stadt weiter gegeben, wäre ihr viel erspart geblieben und die hätte sich ihren bis dahin sicher guten Ruf nicht ruiniert.
Das ist Quatsch. Sie überschätzen den Einfluß einer Regionalzeitungzeitung auf einen Wahlausgang. Sie suchen einen "Schuldigen" warum sich Wähler anders entschieden haben als sie es gerne hätten. https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/einfluss-social-media-wahlkampf-100.html https://www.lmu.de/de/newsroom/newsuebersicht/news/social-media-praegen-den-wahlkampf-aber-nicht-den-wahlausgang.html https://www.dw.com/de/wie-stark-k%C3%B6nnen-soziale-medien-wahlen-beeinflussen/a-71256708
Er war doch gar nicht der grüne Kandidat, sonderm überparteiisch. Und von denen gab und gibt es viele in Bayern. Insofern nichts besonderes.
Der letzte Absatz dieser kleinen Presseschau trifft den Nagel auf den selbstgewissen CSU-Amigo-Kopf. Mal schauen, was die Herrschaften daraus zu lernen fähig sind.
Herr Heilig hat dank der CSU und des Verhaltens einiger maßgeblicher Menschen dort gewonnen - kommt selten vor. Viel zu selten.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden