Ein Frühlingsabend und ein abwechslungsreiches Programm: Das Konzert des ValdoQuartetts in St. Josef war ein musikalischer Hochgenuss, geprägt von spanischem Feuer, französischem Esprit und barocker Eleganz. Eröffnet wurde der Abend mit der Arie der Ilia aus Mozarts Idomeneo. Stella-Verona Ulrich überzeugte mit klarem, fein geführtem Sopran und großer Ausdruckskraft. Ein berührender Auftakt, der das Publikum sofort in seinen Bann zog. Feurig wurde es mit der Suite Española von Albéniz, arrangiert von Benjamin Scheuermann. Sein Gespür für rhythmische Schärfe und klangliche Farbigkeit ließ die Hitze Spaniens in der Kirche lebendig werden – ein musikalischer Höhepunkt des Abends.
Ein weiteres Glanzlicht war die Arie der Marguerite aus Charles Gounods Oper Faust, dargeboten von der Sopranistin Stella-Verona Ulrich. In beeindruckender Virtuosität und mit makelloser Höhe entfaltete Stella in dieser anspruchsvollen Partie ihre volle stimmliche Bandbreite. Ihre Interpretation verband emotionale Tiefe mit technischer Präzision – ein ergreifender Moment, der das Publikum sichtlich bewegte. Besonders beeindruckend war das Zusammenspiel von Teresa Wind (Flöte) und Matthias Klepsch (Violine). In Werken von Bach und Corelli agierten sie auf Augenhöhe, mit feiner Abstimmung, klanglicher Balance und musikalischer Tiefe. Als Gastmusikerin bereicherte Cellistin Nectaria Delgadillo das Ensemble. Mit warmem, tragendem Ton ergänzte sie das Quartett perfekt.
Die Vielseitigkeit des Programms – vom barocken Italien über die französische Romantik bis zur spanischen Leidenschaft – wurde vom Ensemble stilistisch sicher und mit sichtbarer Spielfreude umgesetzt. Scheuermanns Arrangements eröffneten neue klangliche Perspektiven, die das Ensemble mit Leben füllte. Ein Abend voller musikalischer Qualität, Leidenschaft und klanglicher Vielfalt – das Publikum dankte mit langem Applaus und stehenden Ovationen. Das nächste Konzert findet am 13. Juli in Stift Haug statt.

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