Große Freude bereitet es Monsignore Wolfgang Rieser (1965 bis 1996 Pfarrer von Lengfeld), altersbedingt (87) heute im Thekla-Heim, dass die Partnerschaft mit Pacoti (Brasilien) auch 22 Jahre später noch blüht. Dafür sorgt Marianne Grave, die am Dienstag 80 Jahre alt wurde und die seit der Gründung des Vereins „Partnerschaft Lengfeld – Pacoti“ an dessen Spitze steht und gemeinsam mit ihren Mitstreitern dafür sorgt, dass die seit 72 Jahren bestehenden Kontakte weitergehen und ausgebaut werden.
Als Marianne Grave 1978 nach Lengfeld zieht, deutet nichts darauf hin, dass sie einmal „ständige Vertreterin“ Lengfelds in Lengfelds Partnerpfarrei Pacoti werden würde. Allenfalls die soliden Portugiesisch-Kenntnisse, die Marianne Grave erworben hatte, als sie sieben Jahre lang als Leiterin des Kindergartens der Deutschen Schule in Lissabon lebte. Bereits 1952 war sie in ihrer Geburtsstadt Düsseldorf der Jugendgruppe des kath. Frauenbundes „Heliand“ beigetreten, dessen aktives Mitglied sie bis heute ist. Erst nach dem Wechsel von Portugal zurück nach Deutschland entdeckte sie in Lengfeld die Ökumene und Brasilien. 22 Jahre unterrichtete sie an der Graf-zu-Bentheim-Schule im Blindeninstitut Würzburg.
1982 wird Marianne Grave zum ersten Mal in den Pfarrgemeinderat gewählt, sofort zur Vorsitzenden gewählt, ein Amt, das sie dann 16 Jahre ausfüllt und in die, gemeinsam mit dem damaligen Pfarrer Wolfgang Rieser, die Intensivierung der partnerschaftlichen Beziehungen Lengfelds mit Pacoti in Brasilien fällt. Dazu kam die Mitarbeit im Dekanatsrat Würzburg-Stadt. Im Mai 2016 erhielt sich die Ehrennadel der Diözese Würzburg. Heute noch ist sie ehrenamtlich im Info-Punkt Kirche tätig.
Seit über 20 Jahren verbringt sie bis zu drei Monate pro Jahr in der Partnerpfarrei im armen Nordosten Brasiliens. „Dona Mariana“ nennen sie die Einheimischen respektvoll, denn sie wissen und erfahren immer wieder, dass die Hilfe aus Lengfeld neue Chancen und Perspektiven bietet, wobei Marianne Grave die Förderung von Behinderten, jungen Frauen und armen Familien ein besonderes Anliegen ist.