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Würzburg: Das Comeback für die Siligmüllerbrücke ist angelaufen

Würzburg

Das Comeback für die Siligmüllerbrücke ist angelaufen

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    Bagger und Betonreste: Die Rampe Johann-Sperl-Straße wird abgerissen und durch einen Geh- und Radweg ersetzt. Sie liegt neben dem Hauptfriedhof. 
    Bagger und Betonreste: Die Rampe Johann-Sperl-Straße wird abgerissen und durch einen Geh- und Radweg ersetzt. Sie liegt neben dem Hauptfriedhof.  Foto: Thomas Obermeier

    Obwohl sie schon lange weg ist, war sie nie so richtig weg: die Siligmüllerbrücke. Die Verbindung zwischen Innenstadt und Frauenland über die Bahnlinie und dem Stadtring Süd wurde 2009 abgebrochen, nachdem sie zuvor wegen Baumängeln 14 Jahre lang gesperrt war. Immer wieder war ein Wiederaufbau in der Diskussion. Dieser wurdeEnde 2015 konkret, als der Stadtrat Planungen für eine neue Brücke beschloss. Dafür hat die Stadt jetzt erste Vorarbeiten gestartet: Die einstige Zufahrt über die Johann-Sperl-Straße, eine 190 Meter lange Rampe mit Hohlkasten-Konstruktion, wird derzeit abgerissen. Der Bau der neuen Siligmüllerbrücke soll noch in diesem Jahr beginnen.

    Einst eine wichtige Verkehrsverbindung 

    "Würzburg nähert sich der Erneuerung der Siligmüllerbrücke", heißt es in einer Pressemitteilung zur aktuellen Baustelle in der Johann-Sperl-Straße. Die einstige Brücken-Zufahrt wird durch einen Rad- und Fußweg ersetzt, nachdem sie verkehrstechnisch schon länger keine große Rolle mehr spielt. Das war 1969 noch anders. Mit der im gleichen Jahr entstandenen Siligmüllerbrücke bildete die Johann-Sperl-Straße einen Kreuzungspunkt und war eine wichtige Verbindung zwischen Schweinfurter Straße und Frauenland mit bis zu 25 000 Fahrzeugen am Tag.

    Diese Aufnahme von Ende 2008 zeigt den Abbau der Siligmüllerbrücke. Das lange Betonband im Hintergrund ist die Hohlkasten-Rampe in der Johann-Sperl-Straße, die jetzt einem Rad- und Fußweg weicht.  
    Diese Aufnahme von Ende 2008 zeigt den Abbau der Siligmüllerbrücke. Das lange Betonband im Hintergrund ist die Hohlkasten-Rampe in der Johann-Sperl-Straße, die jetzt einem Rad- und Fußweg weicht.   Foto: Norbert Schwarzott

    Mit der Eröffnung des Greinbergknotens 1993 war das Ende der Johann-Sperl-Straße als wichtige Verkehrsachse besiegelt. Mit der Sperrung und dem späteren Abriss der Siligmüllerbrücke wurde die Johann-Sperl-Straße als Verkehrsweg noch bedeutungsloser.  Zuletzt fuhren dort nur noch rund 15oo Autos am Tag, zumeist im Parksuchverkehr. Die Brückenrampe dort, der sogenannte Hohlkasten, diente Feuerwehr und Rettungsdiensten als Lager- und Abstellfläche für Gerätschaften und Einsatzfahrzeuge. Diese sind jetzt unter anderem in einer ehemaligen Fabrikhalle am Heuchelhof sowie in einer Lagerhalle im Neuen Hafen untergebracht.

    "Würzburg nähert sich der Erneuerung der Siligmüllerbrücke."

    Pressestelle Stadt Würzburg

    2011 stellte die Stadt an der Hohlkasten-Brücke Sperl-Straße massive Schäden an der Bausubstanz fest. Eine Sanierung plus Unterhalt hätte rund 2,9 Millionen Euro gekostet. Deshalb und wegen der untergeordneten Bedeutung der Straße beschloss der Stadtrat den Abbruch zugunsten einer neuen Rad- und Fußwegeverbindung samt Grünfläche. Kalkulierte Kosten: rund 1,5 Millionen Euro. "Mit dem Neubau setzen wir auch ein Zeichen pro Radverkehr. Durch die Umwandlung der versiegelten Bauwerksflächen in eine Grünanlage mit Geh- und Radweg wird die Ökobilanz um 5000 Quadratmeter verbessert“, erklärt Stadtbaurat Benjamin Schneider das Projekt. 

    Ein letzter Blick von der Rampe Johann-Sperl-Straße auf die Friedhofsmauer: (von links) Josef Schwab (FA Tiefbau, Brücken- und Ingenieurbau), Baureferent Benjamin Schneider und Tiefbau-Chef Jörg Roth.
    Ein letzter Blick von der Rampe Johann-Sperl-Straße auf die Friedhofsmauer: (von links) Josef Schwab (FA Tiefbau, Brücken- und Ingenieurbau), Baureferent Benjamin Schneider und Tiefbau-Chef Jörg Roth. Foto: Claudia Lother

    Der Radweg zwischen Siligmüllerstraße und Raiffeisenstraße wird in zwei Richtungen auf der Trasse der Johann-Sperl-Straße verlaufen – zwischen der Friedhofsmauer und den Schrebergärten an der Bahntrasse. Er verbindet die Radachsen 1 (Sanderau-Hubland-Gerbrunn) und 3 (Zellerau-Röntgenring-Nürnberger Straße-Rottendorf). Der Fußweg führt durch ein "grünes Band", so die Stadt, mit 30 Standorten für große Bäume. An der Einmündung Schürerstraße/Beethovenstraße sollen neue Parkplätze entstehen.

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    Foto: Grafik: Leon Fröhlich

    Siligmüllerbrücke soll 2021 fertig sein.

    Nach der grünen Umgestaltung der Sperl-Straße soll noch in diesem Jahr der Neubau der Siligmüllerbrücke starten, kalkuliert auf knapp sieben Millionen Euro Baukosten. Die Zu- und Abfahrt der Brücke von der Stadtseite aus wird über die Siligmüllerstraße und Annastraße Richtung Berliner Ring erfolgen. Im Rathaus rechnet man mit einer Fertigstellung im Jahr 2021. Unmittelbar danach beginnt die nächste Brücken-Großbaustelle: Die Erneuerung der benachbarten und sanierungsbedürftigen Brücke Rottendorfer Straße. Während deren Bauzeit soll dann der Verkehr über die Bahnlinie über die dann neue Siligmüllerbrücke fließen. 

    Nähere Details sind noch nicht bekannt. Was man dagegen jetzt schon weiß: woher Brücke und Straße ihren Namen haben. Franz Siligmüller war laut Internet-Lexikon WürzburgWiki im 19. Jahrhundert ein Sektfabrikant, dessen Enkel die Schaumweinproduktion später an die Seltkellerei Oppmann verkauften.         

    Nicht mehr lange da: die Rampe Johann-Sperl-Straße zwischen Friedhofsmauer und den Schrebergärten an der Bahntrasse. 
    Nicht mehr lange da: die Rampe Johann-Sperl-Straße zwischen Friedhofsmauer und den Schrebergärten an der Bahntrasse.  Foto: Thomas Obermeier
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