So zielstrebig sich der Gemeinderat in Erlabrunn auch um die Fertigstellung des Bürgerhofes müht, treten immer neue Überraschungen mit den unterschiedlichen Gewerken auf. Ausgeprägtem Frust beim Bau begegnet der Gemeinderat mittlerweile mit Sarkasmus. Während erneute Ratlosigkeit bezüglich der Innentüren herrscht, steckte das Gremium bei einem Ortstermin zumindest die Eckpunkte zur Gestaltung des Innenhofes ab. Unterschiedliche Auffassungen innerhalb des Gemeinderates zeigten sich allerdings bezüglich des Bodens in der Kulturscheune.
Bis zum Richtfest noch lief es relativ rund beim Ersatzneubau des Bürgerhofs für das ehemalige Weckesser-Haus im Herzen Erlabrunns. An der Lieferung der Fenster für das Bauwerk haperte es im Verlauf des Baufortschritts jedoch bisher ebenso wie an der Sanitärinstallation. Für neuerliche Aufregung innerhalb des Gemeinderates sorgte nun das Submissionsergebnis für die Innentüren. Den voraussichtlichen Kostenrahmen für die 21 Türen hatte Architekt Sebastian Baumeister (Margetshöchheim) mit rund 50 000 Euro beziffert. Zwar hatten sich sieben Firmen an der Ausschreibung beteiligt. Jedoch ging nur ein, bei annähernd 200 000 Euro, aber völlig überteuertes Angebot ein. Deshalb gilt es nun für die Gemeinde Erlabrunn insbesondere in Absprache mit dem Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) als Fördergeber die wirtschaftliche Frage zu klären.
Zeitpunkt für Fertigstellung völlig offen
Vollkommen frustriert von den neuerlichen Problemen hatten sich einzelne Ratsmitglieder für den Verzicht auf Innentüren ausgesprochen. Als Folgemaßnahme zur 2014 abgeschlossenen Dorferneuerung wird der Bürgerhof bei veranschlagten Gesamtkosten von 2,02 Millionen Euro aus dem so genannten ELER-Förderprogramm, kofinanziert durch den Freistaat Bayern, bezuschusst. Dieses spezielle Förderprogramm aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds gilt der Entwicklung des ländlichen Raums. Im Dezember 2016 erhielt die Gemeinde den Förderbescheid durch das zuständige Amt für Ländliche Entwicklung (ALE). Darin verbindlich zugesichert wurde eine auf 656 000 Euro begrenzte Fördersumme. Die Fertigstellung des Bürgerhofs war für Juli diesen Jahres geplant. Der Zeitpunkt hierfür ist momentan allerdings vollkommen offen.
Weniger Probleme geben als mit den Handwerkerleistungen sollte es bei der Gestaltung des Innenhofes. Für die Planung hierzu hatten sich die im Ort wohnhaften Betreiber des Garten- und Landschaftsbaubüros Faust kostenfrei bereiterklärt. Bei einem Ortstermin legte der Gemeinderat nun die Eckpunkte fest. Dabei galt es vor allem Entscheidungen zu treffen über die Anordnung und Größe von Pflanzbeeten entlang der umlaufenden Natursteinmauer. Um den Innenhof möglichst vielfältig nutzen zu können, sprach sich der Gemeinderat einhellig gegen einen Schatten spendenden Baum aus. Je nach künftiger Nutzungsgewohnheit der Menschen könnte der öffentlich zugängliche Innenhof sowohl durch ein Sonnensegel als auch eine eventuelle spätere Baumpflanzung beschattet werden.
Um das historische Flair der Kulturscheune zu erhalten, sollte nach mehrheitlicher Auffassung der Lehmboden in der Kulturscheune erhalten bleiben. Die Entscheidung hierzu fiel bei 7:2 Stimmen. Alternative wäre gewesen, den vorhandenen Lehmboden zu entfernen und gegen einen anderweitigen Bodenbelag zu tauschen. Auch aus Kostengründen sprach sich der Gemeinderat dafür aus, darauf zu verzichten.