Bei der Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Greußenheim im August 1869 stellte der Brandschutz noch ausschließlich eine Männer-Domäne dar. In der mittlerweile 150-jährigen Geschichte veränderten sich die Herausforderungen in gleichem Maße wie die personelle Zusammensetzung der Aktiven. Und nicht nur beim Stiftungsfest am kommenden Wochenende von Samstag, 29. Juni bis Montag, 1. Juli im Festzelt am Feuerwehrgerätehaus bilden die Ehrendamen Elena Braunwart, Maxime Engelhart, Selina Hetzer, Sofie Hetzer, Anna Kleinschnitz, Theresa Kohl, Lara Spitznagel, Lea Spitznagel und Jana Troll stellvertretend für die aktiven Frauen ein maßgebliches und verlässliches Rückgrat der Wehr. Verbunden mit dem 150-jährigen Gründungsjubiläum feiert die Feuerwehr Greußenheim unter der Schirmherrschaft von Anton Hörner auch das 35-jährige Bestehen der Jugendfeuerwehr.
Einen Monat später zahlte sich die Gründung aus
Gerade war wieder Frieden eingekehrt in der Region nach dem Bruderkrieg von 1866, als 70 Männer per Handschlag gelobten, durch Gründung der Feuerwehr Greußenheim dem Kampf gegen Feuer solidarisch zu begegnen. Gerade einmal einen Monat später schon zahlte sich diese Bereitschaft aus bei einem Großbrand im September 1869. Im wörtlichen Sinn war der Brand der Anwesen von Jakob Kohl, Johann Pfeifer, Joseph Bäumler, Georg Staus, Valentin Hetzer und Michael Klüg eine wahrhafte "Feuertaufe". Bis in die Gegenwart rekrutiert die Wehr ihre ehrenamtlichen Aktiven aus den Mitgliedern des ersten, in Greußenheim gegründeten Vereins. Und nicht erst mit der Weihe der Vereinsfahne anlässlich des 25-jährigen Gründungsjubiläums halten insbesondere Männer die Fahne des "Retten, Löschen, Bergen, Schützen" hoch im Ort. Anerkannt in Feuerwehrkreisen ist vor allem auch die vom ehemaligen Kommandanten Erwin Seubert im Jahr 1984 gegründete Jugendfeuerwehr. Charmante Verstärkung gesellte sich im Jahr 2000 zu den bis dahin ausschließlich männlichen Aktiven durch die Aufnahme von fünf Frauen im Aktiven-Bereich. Die Damen waren auch entscheidend beteiligt an der im Jahr 2001 gegründeten First-Responder-Gruppe, der Helfer vor Ort.
Bis dahin einzigartig war der Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses, ausschließlich in Eigeninitiative, zu dem nach zweijähriger Planungsphase am 26. Oktober 2002 der Spatenstich erfolgte. Nach unzähligen ehrenamtlich geleisteten Arbeitsstunden konnte das Gemeinschaftswerk am 29. Mai 2005 seiner Bestimmung übergeben werden.
Im Umfeld des Feuerwehrgerätehauses liefen in den letzten Tagen auch die Vorbereitungen zum großen, dreitägigen Stiftungsfest. Gefeiert werden soll dies mit einem attraktiven Programm und kulinarischen Leckerbissen für alle Generationen im Festzelt unmittelbar neben dem Gerätehaus. Die "Jungen Franken" des örtlichen Musikverein sorgen dabei am Samstag ab 19 Uhr für Stimmung. Traditionell präsentiert sich die "Feierwehr" am Sonntag, 30. Juni um 13.30 Uhr der Bevölkerung beim Festzug. Neben zahlreichen Gastvereinen und Nachbarwehren haben sich hierzu auch Abordnungen der Patenwehren aus Erlabrunn und Unterleinach angekündigt. Zum Fest-Ausklang am Montag, 1. Juli heizen die "Bavarian Beat Boys" dem Publikum zusätzlich zu den angekündigten tropischen Temperaturen nochmals ein.
Programm für das Festwochenende
Samstag, 29. Juni: 18 Uhr Bieranstich, ab 19 Uhr Festbetrieb mit "Die Jungen Franken"
Sonntag, 30. Juni: 10.15 Uhr Festgottesdienst am Feuerwehrhaus, anschließend Mittagstisch und Festbetrieb, 13 Uhr Aufstellung zum Festzug, 13.30 Uhr Festzug, anschließend Festbetrieb mit "Waldbrunner Musikanten".
Montag, 1. Juli: ab 17 Uhr Festbetrieb, ab 19 Uhr Fest-Ausklang mit "Bavaria Beat"