Wenn es nach dem neuen Festwirt des Röttinger Gauvolksfestes, Christian Egerer, geht, kann in zwei Jahren mit ihm das Hundertste gefeiert werden. Nachdem der bisherige Bewirtungsbetrieb Heinrich Traber nicht mehr zur Verfügung stand, wurde mit dem Festwirt und Zeltverleiher aus Pleinfeld bei Weißenburg kurzfristig ein Nachfolger gefunden. Mit seinen elf Zelten sammelt er schon seit über 20 Jahren Erfahrung.

Über einen Bericht in dieser Zeitung war Egerer auf das Gauvolksfest aufmerksam geworden und auf den Rückzug von Heinrich Traber, der sein Geschäft damals übergeben hatte. Ursprünglich sollten die Röttinger Vereine wie in früheren Jahren wieder stärker bei der Bewirtung helfen. Egerer fragte im Rathaus an und erhielt schließlich den Zuschlag. Zunächst für drei Jahre werde er das Gauvolksfest übernehmen, verriet Egerer. In ersten Jahr wollte er sich den Festbetrieb anschauen und, wenn nötig, im nächsten Jahr Veränderungen vornehmen.
Verbesserungsvorschläge willkommen
Bei der Programmgestaltung lässt ihn die Stadt weitgehend freie Hand. Auf bewährte Musikkapellen wie "Die Hopferstädter" oder die "Original Taubertaler Musikanten" möchte er aber auch künftig nicht verzichten. So galt bereits beim Bieranstich der Dank von Bürgermeister Martin Umscheid Geschäftsführer Chrisitan Egerer dafür, dass er das traditionsreiche Fest übernommen hat. Dessen Wunsch wiederum ist es, die Besucher bestens zu bedienen und auch Verbesserungsvorschläge von ihnen entgegen zu nehmen. Schließlich sei das Gauvolksfest das traditionelle Fest für die gesamte Region.

Eines war den Volksfestbesucher sofort aufgefallen: Es gibt wieder genügend aufmerksame Bedienungen, die auch Speisen am Tisch servieren. Über Qualität und Preis war nichts Kritisches zu hören. Letztendlich werden es aber der neue Bürgermeister und der Stadtrat, die im nächsten Jahr gewählt werden, sein, die über Fortsetzung und Umfang des Fests entscheiden, machte das Gauvolksfest doch bisher jährlich mehrere Tausend Euro Defizit.

Nachdem die Besucherzahlen in den vergangenen Jahren spürbar nachgelassen hatten, fühlte man sich beim 98. Gauvolksfest wieder an frühere und bessere Zeit erinnert. Dank des herrlichen Sommerwetters war neben dem Zelt vor allem der Biergarten immer voll belegt, auch nach dem sonntäglichen Festumzug. Sowohl "Die Lederhosen" am Freitag, als auch "Die Hopferstädter" am Samstag sorgten dafür, dass wieder ausgiebig getanzt und geschunkelt wurde.
Festzug als Höhepunkt
Höhepunkt ist und bleibt der Festumzug am Sonntag. Dieser stand in diesem Jahr unter dem Motto: "Tierisch gut". Was man aus diesem Thema alles machen kann, das haben die Röttinger Vereine wieder eindrucksvoll bewiesen. Mit 16 Motivwägen und vor allem den lebhaften Fußgruppen setzten sie das Thema hervorragend um. Kein Wunder, dass die Fröhlichkeit schnell vom Gaudiwurm auf die Zuschauer übersprang.

Bereits am frühen Sonntagvormittag war neben dem Flohmarkt das Festzelt sehr gut gefüllt. Viele Festbesucher wollten dort den Festgottesdienst miterleben, den Pfarrer Stefan Egwu zelebrierte, unterstützt vom Jugendensemble Röttingen. Am Montag endete das Gauvolksfest traditionsgemäß mit einer Modenschau und einem Großfeuerwerk.