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Lindelbach: Lindelbacher See: Baggern gegen die Trockenheit

Lindelbach

Lindelbacher See: Baggern gegen die Trockenheit

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    Der Lindelbacher See soll eine Vertiefung erhalten, damit sich Wasser sammeln kann. Bürgermeister Michael Sedelmayer und Carola Rein vom Bund Naturschutz haben es eilig.
    Der Lindelbacher See soll eine Vertiefung erhalten, damit sich Wasser sammeln kann. Bürgermeister Michael Sedelmayer und Carola Rein vom Bund Naturschutz haben es eilig. Foto: Antje Roscoe

    Die große Haselnuss und einiges Uferbuschwerk ist abgesägt. Vermutlich am Samstag soll sich ein Bagger im Lindelbacher See ans Werk machen. Es ist jedoch kein Umweltfrevel, sondern eine Chance für die Kröten. Die Aktion kommt ziemlich kurzfristig, aber man wolle das Wetter nutzen, solange ein Bagger noch auf dem trocken verkrusteten, tief eingerissenen Schlamm des Lindelbacher Sees fahren kann, wie Bürgermeister Michael Sedelmayer erklärt. Ausgehoben wird eine gut einen Meter tiefe Mulde auf etwa 150 Quadratmeter.

    Seit Mai etwa, sagt Carola Rein, Vorstandsmitglied der Ortsgruppe Randersacker im Bund Naturschutz, ist schon kein Wasser mehr im See. Im März und April, als die Kröten zum Laichen kamen, war der Zufluss bereits stark vermindert. Genau genommen ist seit letztem Jahr gar kein oder zu wenig Wasser da.

    Die einzige Chance

    Mit der Mulde im unteren Bereich des Sees soll die Chance erhöht werden, dass sich wenigstens in einem kleineren Bereich ein gewisser Wasserpegel sammelt und hält, damit die Amphibien weiter hier laichen können. Es ist ein Versuch, gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde entwickelt, und "die einzige Chance die wir haben, sofern der Winter nicht wieder ganz trocken wird", so Sedelmayer. Es geht um die Zukunft des Sees als Laichgewässer.

    Der kleine See, zwischen Staatsstraße und Radweg, der offiziell gar keinen Namen hat, sei in den 1970er Jahren als Regenrückhaltebecken und Schlammfang angelegt worden, für Regenwasser, das von der Höhe, um Lindelbach und Westheim Richtung Maintal drängt. Wie am Überlauf erkennbar, ist er eigentlich ein technisches Bauwerk, mit zurzeit vermutlich etwa zwei Metern Schlammhöhe.

    Kosten sollen geteilt werden

    Er gliedert sich inzwischen in einen oberen Bereich mit schattigem Schilfgürtel, der eine Schutz- und Filterfunktion hat. Im unteren, sonnigen Bereich hat er sich laut Rein zu einem der wichtigsten Amphibiengewässer im Landkreis entwickelt mit bedeutsamem Bestand. Fünf bis sechs Arten, seien regelmäßig zu finden: Erdkröte, Gras-, Spring- und Grünfrösche, Teich- und manchmal Bergmolche.

    Die Ortsgruppe des Bund Naturschutz betreut die Amphibien seit Anfang der 1990er Jahre auf ihrem Weg von den Sommerquartieren Richtung Eibelstadt in das Laichgewässer Lindelbacher See. Inzwischen wird sie von der Marktgemeinde beim Bau der Schutzzäune unterstützt. Die auf 2500 Euro geschätzten Kosten für das Ausbaggern des Sees will man sich hälftig teilen.

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