Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Würzburg
Icon Pfeil nach unten
Stadt Würzburg
Icon Pfeil nach unten

Würzburg: Akimos Bilder-Reise in die Vergangenheit

Würzburg

Akimos Bilder-Reise in die Vergangenheit

    • |
    • |
    Künstler Akimo (Achim Schollenberger) hat für seine Ausstellung alte Fotobücher durchforstet und Dinge sichtbar gemacht, die eigentlich nicht vorhanden sind.
    Künstler Akimo (Achim Schollenberger) hat für seine Ausstellung alte Fotobücher durchforstet und Dinge sichtbar gemacht, die eigentlich nicht vorhanden sind. Foto: Patty Varasano

    "Wie eine Reise in eine längst vergangene Zeit", so beschreibt der Würzburger Künstler Akimo, der mit bürgerlichem Namen Achim Schollenberger heißt, seine Ausstellung, die noch bis zum 25. Februar im "Professorium" in Würzburg zu sehen ist. Die Galerie, die er gemeinsam mit seinen Künstlerkolleginnen Angelika Summa und Brigitte Hausner sowie dem Fotografen Wolf-Dietrich Weissbach führt, sollte eigentlich Provisorium heißen, doch durch den Schreibfehler einer öffentlichen Behörde wurde sie zum Professorium und dabei blieb es.

    Sie ist eine der wenigen Privatgalerien Würzburgs, eine "Produzenten-Galerie", wie die Kunstschaffenden sie selbst beschreiben. Gleich beim Betreten der Räume merkt man, dass hier einiges anders ist, versteht, wieso sie eigentlich einen anderen Namen bekommen sollte. Der kleine Ausstellungsraum wirkt wie das Herzstück des Gebäudes, in dem es viel Raum für Kreativität gibt.

    "Akimo – Entdeckungen in alten Photobüchern"  lautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit in der Galerie Professorium im Würzburger Stadtteil Aumühle zu sehen ist.
    "Akimo – Entdeckungen in alten Photobüchern"  lautet der Titel einer Ausstellung, die derzeit in der Galerie Professorium im Würzburger Stadtteil Aumühle zu sehen ist. Foto: Patty Varasano

    Die Werkstätten, die ihn umgeben, sind zum Teil offen zugänglich und bieten den Besucherinnen und Besuchern den Eindruck, auch einen Teil des Schaffungsprozesses sehen zu können. Der minimalistisch gestaltete Schauraum der Galerie wird jährlich bis zu vier verschiedenen Künstlerinnen und Künstlern zur Verfügung gestellt.

    Anders ist es bei der aktuellen Ausstellung, deren Werke Akimo selbst geschaffen hat. Er nimmt die Besucherinnen und Besucher mit auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit. In Fotobüchern der 1960er Jahre ist er auf die Suche gegangen nach neuen Geschichten und Zusammenhängen, die auf den ersten Blick nicht sichtbar sind und sich erst durch das Durchleuchten der Seiten mit einer Lampe ergeben. Diese Kunstform bezeichnet er als "Straßenfotografie ohne Straße". Sein Ziel ist es, Dinge sichtbar zu machen, die eigentlich nicht vorhanden sind und erst durch seine Arbeit Raum bekommen.

    Wenn man den kleinen Ausstellungsraum betritt, hat man das Gefühl, in Kürze alles gesehen zu haben, doch es lohnt sich, noch einmal näher hinzuschauen, die Bilder einzeln zu erkunden. Im Gespräch mit dem Künstler bekommt man einen neuen Blickwinkel für diese Art der Fotografie, entdeckt Nebensächliches, das in seinen Bildern plötzlich in den Mittelpunkt rückt.

    Als konzeptuelle Kunst beschreibt Akimo seine Ausstellungsstücke, die zum Nachdenken anregen sollen und auch seine sonstigen Arbeiten zeichnen sich durch ihren experimentellen Charakter aus. Er versucht, die Dinge zwischen den Zeilen sichtbar zu machen sowie auf den häufig trügerischen ersten Eindruck hinzuweisen. Er nimmt dabei Bezug auf die Entstehung von Fake-News und betont in seinen Arbeiten, wie wichtig es ist, genauer hinzusehen.

    Zu oberflächlich erscheint ihm die heutige Welt und der Umgang mit alltäglichen Dingen. Er gibt diesen Raum, probiert aus: Wie viele Worte passen in ein Tintenfass? Kann man mit Handys ein Konzert erschaffen? Den Mitschnitt eines "Handykonzerts" – eine schon mehrere Jahre zurückliegende Kunstaktion von Akimo – könne man gelegentlich noch im Radio hören. Es laufe ab und zu "nach Mitternacht, wenn niemand mehr zuhört".

    So ähnlich scheint es mit seinen Bildern zu sein. Keine groß inszenierte Ausstellung, fast unscheinbar hängen sie in dem kleinen Ausstellungsraum der Galerie. Aber manchmal lohnt es sich doch, nach Mitternacht noch zuzuhören.

    Öffnungszeiten der Galerie: Donnerstag und Freitag 18-21 Uhr, Sonntag 14-18 Uhr, Eintritt: kostenlos, 2G. - Adresse: Galerie Professorium, Innere Aumühlstraße 15-17, 97076 Würzburg.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden