Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Main-Spessart
Icon Pfeil nach unten
Karlstadt
Icon Pfeil nach unten

Note eins für die Kläranlage des Zellinger Abwasserverbands

Karlstadt

Note eins für die Kläranlage des Zellinger Abwasserverbands

    • |
    • |

    Retzbach Knapp 5000 Kubikmeter schmutziges Wasser werden in der Kläranlage des Abwasserzweckverbands Zellingen im Schnitt täglich gereinigt.

    Auf das Ergebnis - die Reinigungswirkung erreichte im Jahr 2000 auf einer fünfstufigen Skala die Note eins - sind Abwassermeister Winfried Fischer und Verbandsvorsitzender Arno Sohn stolz. Laut Auswertung des Betriebsergebnisses für den Leistungsvergleich 2000 hatte das Abwasser im Schnitt Nitratwerte zwischen sieben und acht Milligramm je Liter. Im Main bei Gemünden wurden im Juli Werte über 20 gemessen (wir berichteten).

    Noch niedriger lag mit 0,5 Milligramm je Liter die Phosphorfracht des in Retzbach in den Main eingeleiteten Ablaufwassers der Kläranlage. Phosphor und Stickstoff bilden zusammen die "Nährstoffe" im Abwasser, die etwa das Algenwachstum begünstigen. Dazu kommt mit vier Milligramm je Liter der hohe Sauerstoffgehalt des geklärten Abwassers. Es ist so, wie es die Ablaufrinne verlässt, für Fische geeignet.

    An die Kläranlage in Retzbach sind die Orte Retzstadt, Retzbach, Thüngersheim, Himmelstadt, Zellingen, Erlabrunn und Leinach angeschlossen. Mit dem Anschluss von Retzstadt und Thüngersheim wurde die Kläranlage für 15 Millionen Mark erweitert und modernisiert. Dabei wurden die Forderungen der Nordseekonferenz berücksichtigt. 2001 wurde auch das um Stauraumkanäle und Regenrückhaltebecken erweiterte moderne Kanalnetz des Marktes Zellingen fertig.

    Die Kläranlage ist auf 20 000 Einwohnerwerte ausgelegt, angeschlossen sind etwa 17 000 Einwohnerwerte. Sie gehört in die Größenklasse vier.

    Seit der Erweiterung hat die Kläranlage in Retzbach eine Nitrifikations-/Denitrifikationsstufe. Sie entfernt Ammoniumstickstoff und Nitrat aus dem Abwasser. Das geschieht in mehreren Schritten: Zuerst wird der Ammoniumstickstoff durch autotrophe Bakterien (diese ernähren sich ausschließlich von anorganischen Stoffen) zu Nitratstickstoff oxidiert. Damit das funktioniert, wird in einem Becken viel Luft in das Abwasser eingeblasen.

    Stufe zwei ist die Denitrifikation. So wird die Umwandlung von Nitrat und Nitrit zu gasförmigem Stickstoff, der in die Atmosphäre entweicht, genannt. Kohlenstoffabbauende, heterophene Bakterien, diese ernähren sich von pflanzlichen Stoffen, verwenden unter Sauerstoffmangel den in Nitrat und Nitrit enthaltenen Sauerstoff zur Aufrechterhaltung ihres Stoffwechsels.

    Kompliziert, aber effektiv. Der Abbaugrad für Stickstoff in der Kläranlage beträgt 99 Prozent, der für Phosphor 94 Prozent. Gesteuert, "gefahren" und in Schuss gehalten wird die Kläranlage von vier Personen: Abwassermeister Winfried Fischer, der zudem Ausbilder in der Abwassertechnischen Vereinigung für den Bereich Main-Spessart ist, stehen zwei ausgebildete Ver- und Entsorger sowie an Anwärter zum Ver- und Entsorger zur Seite.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden